Die Handarbeitslehrerin Bettina Waldvogel
beschreitet in Zumikon neue Wege. Sie ist nämlich auch Informatik-Spezialistin.
Und verbindet in ihrem Unterricht die beiden Fächer. So experimentieren ihre Schülerinnen und Schüler
etwa mit E-Textilien oder basteln einen Bürstenroboter.
Wenn die Handarbeit auch Informatik lehrt, SRF Regional, 9.3.
Elektronik und Stromkreise sind für Bettina
Waldvogel alles andere als fremdes Terrain. Sie hat einen Doktor in Informatik,
ist Dozentin für Medien und Informatik an der Pädagogischen Hochschule
Schaffhausen und absolvierte erst später eine Weiterbildung zur
Handarbeitslehrerin.
Ihr Unterricht, ist Bettina Waldvogel überzeugt,
helfe den Kindern den Bogen zum neuen Fach Medien und Informatik zu schlagen,
das nach den Sommerferien auf sie zukommt. «Wenn die Schüler mit diesen
Elektronik-Teilen arbeiten, gibt das ein Gefühl für Hardware. Da können sie
ruhig mal einen Kurzschluss ausprobieren.»
Bei den Schülerinnen und Schülern stösst der Ansatz
von Bettina Waldvogel auf Anklang. Sie können ihrer Fantasie freien Lauf
lassen. Ob Taschen mit LED-Lampen, ein Hundehalsband oder ein Roboter mit
Propeller. Im Unterricht von Bettina Waldvogel ist fast alles möglich.
Aber: «Es braucht viel Geduld», so ein Schüler, der
gerade seinen Bürstenroboter mit Holzstäbchen dekoriert.
Zufrieden zeigt sich auch der Zumiker Schulleiter
Philipp Apafi. Kein Wunder: Welche Schule kann schon von sich behaupten, eine
Informatik-Spezialistin samt Doktortitel als Handarbeitslehrerin im Team zu
haben?
Schöne neue Welt! Natürlich ist Informatik bei den Schülern beliebt, das können sie schon. Nähen, häkeln, stricken braucht viel mehr Übung, Ausdauer, Fingerfertigkeit. Diese Kompetenzen und die entsprechende Motorik und Gehirnleistung gehen verloren. Das spielt ja keine Rolle, unsere Kleider kaufen wir in der Dritten Welt, wo sie teilweise durch Kinderarbeit hergestellt werden, und wenn sie kaputt sind, kaufen wir einfach neue.
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