Mitarbeitende des Kantons Basel-Landschaft sollen
künftig individuelle und leistungsbezogene Lohnerhöhungen erhalten. Mit dem
neuen Lohnsystem soll der derzeit gültige Erfahrungsstufenanstieg abgelöst
werden.
Lehrer sollen auch nach Leistung bezahlt werden, SRF Regional, 23.3.
Schon mit der Einführung der Erfahrungsstufen sei
eine Lohndifferenzierung aufgrund der Leistung angestrebt worden, heisst es in
einer Mitteilung der Baselbieter Finanz- und Kirchendirektion. In der Praxis
sei der «quasi automatische» Erfahrungsstufenanstieg jedoch wenig
leistungsbezogen und zunehmend umstritten.
Mit den Änderungen soll die leistungsbezogene
Lohndifferenzierung in Zukunft konsequenter angestrebt werden. Die Regierung
schlägt dazu mit der geplanten Teilrevision des Personaldekrets die schon in
anderen Kantonen eingesetzte Systematik der «stufenlosen Lohnbänder» vor.
Die jährliche individuelle Lohnentwicklung soll
durch die «Lage im Lohnband» bestimmt und direkt mit der Beurteilung der
Mitarbeitenden verknüpft sein. Ab Sommer 2018 werde in der kantonalen
Verwaltung ein überarbeitetes Mitarbeitendengespräch (MAG) zum Einsatz kommen.
Dieses sei einfacher anzuwenden und werde den neuen Anforderungen gerecht.
Noch nicht überarbeitet wurde gemäss Mitteilung das
MAG für Lehrerinnen und Lehrer. Die Regierung habe jedoch beschlossen, ein
separates Projekt zur Überprüfung des MAG für die Lehrpersonen in Auftrag zu
geben. Die Weiterentwicklung soll unter Einbezug von Schulleitungen und
Personalverbänden stattfinden.
Keine
Sparmassnahme
Unverändert beibehalten will die Regierung die
Spannweiten der aktuellen Lohnkassen. Bestehen bleiben soll auch die Zuordnung
von Funktionen zu diesen Lohnklassen.
Die Revision des Lohnsystems sei keine
Sparmassnahme. Für individuelle Lohnentwicklungen sollen finanzielle Mittel im
gleichen Umfang zur Verfügung stehen, wie dies im heutigen System der Fall ist.
Die neue Systematik mit stufenlosen Lohnbändern
will die Regierung per Anfang 2022 in Kraft setzen. Für Mitarbeitende der
kantonalen Verwaltung soll zuvor in einer Übergangsphase der Anstieg der
Erfahrungsstufen direkt an die Beurteilung geknüpft sein - das neue MAG soll ab
Anfang 2020 lohnrelevant werden. Bei Lehrpersonen soll der Stufenanstieg im
alten Lohnsystem bis und mit 2021 gelten.
System in
1970er-Jahren eingeführt
Die Regierung schlägt die Änderungen auch mit Blick
auf ein vom Landrat überwiesener Vorstoss der SVP-Fraktion zur
«Flexibilisierung des Lohnsystems» sowie die hängige Verfassungsinitiative «für
eine vernünftige staatliche Personalpolitik» der Liga Baselbieter Steuerzahler
vor.
Die Initiative will die Lohnentwicklung des Staatspersonals auf die Index-Teuerung beschränken und dem Landrat die Zuständigkeit für Besoldung, Pensionen und Ruhegehälter entziehen. Die Regierung lehnt die Initiative ab. Die nun vorgeschlagenen Änderungen seien jedoch kein Gegenvorschlag.
Die Initiative will die Lohnentwicklung des Staatspersonals auf die Index-Teuerung beschränken und dem Landrat die Zuständigkeit für Besoldung, Pensionen und Ruhegehälter entziehen. Die Regierung lehnt die Initiative ab. Die nun vorgeschlagenen Änderungen seien jedoch kein Gegenvorschlag.
Das aktuelle Lohnsystem war in den Grundzügen in
den 1970er eingeführt worden. 2001 wurde es im Rahmen einer Teilrevision des
Personaldekrets modernisiert. Die Vernehmlassung zu den nun geplanten
Änderungen dauert bis Ende Juni.
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