15. Februar 2018

Naive Heilsversprechen

Die Jünger der Digitalisierung scheinen nicht mitbekommen zu haben, dass bis heute nicht nachgewiesen werden konnte, ob der Einsatz von digitalen Geräten im Unterricht eine positive Wirkung auf den Lernstand hat. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein, wie verschiedene amerikanische Studien zeigen. Sogar der Vorsitzende des OECD-PISA-Programms, der digitalaffine Andreas Schleicher, muss gestehen: „Die Ergebnisse […] zeigen keine nennenswerten Verbesserungen der Schülerleistung in Lesen, Mathematik oder Wissenschaft in den Ländern, die stark in die Informations- und Kommunikationstechnologie für Bildung investiert hatten.“ Aus dem verstärkten Einsatz digitaler Medien resultieren also nicht automatisch bessere Lernergebnisse.
Dennoch sind gegenwärtig die Bündner Gemeinden damit beschäftigt, Millionen hineinzubuttern in eine neue, teure IT-Infrastruktur bis hinunter zum Kindergarten(!). Schöne, neue, digitale Traumwelt!
Naive Heilsversprechen, Urs Kalberer, 15.2.

1 Kommentar:

  1. Das Zitat von Andreas Schleicher ist dem Beitrag von Carl Bossard entnommen. schuleschweiz.blogspot.ch/2018/02/digital-first-padagogische-reflexion.html

    AntwortenLöschen