Mit dem in der Bundesverfassung verankerten Begriff der «Harmonisierung»
wird seit Jahren das ganze Bildungssystem zentralisiert, ökonomisiert,
digitalisiert, um- und abgebaut. Und dies mit unwürdigen «Change
Management»-Methoden, wie beispielsweise im Kanton Thurgau.
NZZ, 7.2. Leserbrief von Urs Knoblauch
Die Harmonisierungsstrategie wird vom Kindergarten über das Gymnasium
bis zur Bologna-Universitätsreform durchgeführt. Dabei hat man den Bürgern
damals nicht offen und ehrlich dargelegt, was mit Harmonisierung und anderen
Tarnbegriffen wie «Kompetenzen» gemeint war. Obwohl viele Kantone vor Jahren
«Harmos» vernünftigerweise ablehnten, wurden wesentliche Inhalte in den
Lehrplan 21 implementiert und bald auch in die Lehrpläne der Mittelschulen! Als
ehemaliger Mittelschullehrer in der Stadt Zürich habe ich, wie viele andere,
früh auf diese gefährliche gesellschaftliche Entwicklung aufmerksam gemacht.
Die Volksabstimmungen, die darauf von couragierten Bürgern in
verschiedenen Kantonen erkämpft wurden, machten trotz Ablehnung deutlich, dass
viele diese radikale Reform nicht wollen. Schon 2012 hat das Volk im Kanton
Zürich mit 71 Prozent Ja für die Erhaltung des bewährten Kindergartens gestimmt
– nun soll er mit dem Konzept des Lehrplans 21 völlig verschult werden. Die
Zürcher Stimmbürger sind gut beraten, die Kräfte zu unterstützen, welche eine
offene, ehrliche und demokratische Diskussion fordern und das Wertvolle unseres
erfolgreichen Schulsystems erhalten und stärken wollen.
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