7. Februar 2018

Durchgehende Harmonisierungsstrategie

Mit dem in der Bundesverfassung verankerten Begriff der «Harmonisierung» wird seit Jahren das ganze Bildungssystem zentralisiert, ökonomisiert, digitalisiert, um- und abgebaut. Und dies mit unwürdigen «Change Management»-Methoden, wie beispielsweise im Kanton Thurgau.
NZZ, 7.2. Leserbrief von Urs Knoblauch


Die Harmonisierungsstrategie wird vom Kindergarten über das Gymnasium bis zur Bologna-Universitätsreform durchgeführt. Dabei hat man den Bürgern damals nicht offen und ehrlich dargelegt, was mit Harmonisierung und anderen Tarnbegriffen wie «Kompetenzen» gemeint war. Obwohl viele Kantone vor Jahren «Harmos» vernünftigerweise ablehnten, wurden wesentliche Inhalte in den Lehrplan 21 implementiert und bald auch in die Lehrpläne der Mittelschulen! Als ehemaliger Mittelschullehrer in der Stadt Zürich habe ich, wie viele andere, früh auf diese gefährliche gesellschaftliche Entwicklung aufmerksam gemacht.

Die Volksabstimmungen, die darauf von couragierten Bürgern in verschiedenen Kantonen erkämpft wurden, machten trotz Ablehnung deutlich, dass viele diese radikale Reform nicht wollen. Schon 2012 hat das Volk im Kanton Zürich mit 71 Prozent Ja für die Erhaltung des bewährten Kindergartens gestimmt – nun soll er mit dem Konzept des Lehrplans 21 völlig verschult werden. Die Zürcher Stimmbürger sind gut beraten, die Kräfte zu unterstützen, welche eine offene, ehrliche und demokratische Diskussion fordern und das Wertvolle unseres erfolgreichen Schulsystems erhalten und stärken wollen.

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