Keine Niveaufächer mehr: Die Zentralschulpflege Winterthur (ZSP) hat
entschieden, die verschiedenen Anforderungsstufen in den Fächern Mathematik,
Französisch und Englisch auf Sekundarstufe abzuschaffen. Der Beschluss gilt ab
dem kommenden Schuljahr.
Winterthur wieder mit altem Sekundar-Unterricht, Toponline, 8.12.
Ab dann besuchen künftig alle Sek-Schülerinnen und -Schüler diese
Schulfächer nicht mehr im separaten Unterricht, sondern in ihrem
Klassenverband, wie die Stadt Winterthur am Freitag mitteilte. Seit dem
Schuljahr 2008/2009 wurden die Schüler jeweils in zwei Fächern nicht in ihrem
Klassenverband, sondern in ihrer individuellen Leistungsstufe unterrichtet.
Die ZSP hat die Aufhebung auf Antrag der Schulleiterkonferenz Winterthur
und nach einem entsprechenden Vernehmlassungsverfahren bei Lehrpersonen
beschlossen. Die Schulleiter und Lehrer hätten sich mehrheitlich für den
Systemwechsel ausgesprochen.
Die Aufhebung erfolgt laut Mitteilung auslaufend. Das heisst, diejenigen
Sek-Schüler, die momentan nach Anforderungsstufen unterrichtet werden, beenden
ihre Schulzeit unverändert im aktuell gültigen Unterrichtsmodell.
Für die ZSP und die Schulleiter der Winterthurer Sekundarschulen hätten
mehrere organisatorische, vor allem aber auch pädagogische und didaktische
Gründe für die Abkehr vom stufengerechten Unterricht gesprochen, heisst es
weiter.
Sie berufen sich dabei unter anderem auf Studien, die zeigten, dass
schwächere Schüler von den Stärkeren im gleichen Lernverband profitierten.
Ausserdem soll die Anzahl der verschiedenen Lehrpersonen für die Schüler
möglichst tief sein. Ein weiterer Dorn in ihren Augen: Unterricht in
Anforderungsstufen erfordert einen permanenten Wechsel der Schulzimmer und zum
Teil sogar Trakte.
Aus Sicht der ZSP sei für die optimale Entwicklung der Schüler
entscheidend, «dass gute Lernbeziehungen bestehen». Profitieren werden dabei
vor allem die schwächeren Schüler. Denn laut ZSP haben sie mit weniger Lehrpersonen
und weniger Änderungen in der Zusammensetzung der Lerngruppen bessere
Entwicklungschancen.
Zudem verspricht sich die Zentralschulpflege mit dem Verbleib im
Klassenverband bei der gleichen Lehrperson weniger Zimmerwechsel, mehr Ruhe im
Unterricht und eine einfachere Gestaltung der Stundenpläne.
Auch das aktuelle Kindergartenmodell der Stadt Winterthur wird auf das
kommende Schuljahr 2018/2019 mit der Einführung des Zürcher Lehrplans 21
aufgehoben. Neu gibt es im ersten Kindergartenjahr 20 Wochenlektionen, im
zweiten Jahr 24.
Darum werden die Kinder im ersten Jahr zukünftig nur noch am Morgen den
Unterricht besuchen, während die Kinder im zweiten Jahr an zwei Nachmittagen in
den Kindergarten gehen. Das bisherige Modell von Winterthur - je ein Nachmittag
Unterricht im ersten und zweiten Kindergartenjahr - gilt nur noch für das
aktuelle Schuljahr.
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