1. Dezember 2017

Tüpflischiisser-Mentalität

Viele Schulen haben ein deprimierendes Problem. Sie müssen nicht nur den Kindern Lesen und Schreiben beibringen, sondern auch manchen Eltern. Weil diese kaum Deutsch können. Die erhalten dann ­Infoblätter in ihrer Sprache oder bei Elternabenden Dolmetscher – und damit null Anreiz, endlich die hiesige Sprache zu lernen. Die ­Sprache, die ihren Kindern vermittelt wird.
Macht mal einen Punkt, Blick, 30.11. von Andreas Dietrich


Auf den ersten Blick ist es ­deshalb zu begrüssen, dass in Basel deutsch und deutlich kommuniziert wird. Gegen einfache Sätze und klare Ausdrucksweise hat keiner etwas.
Aber das angewandte Stak­kato grenzt an Debil-Deutsch. Es ist schon fast Verleugnung von Sprache, Verhöhnung ­eines Kulturguts.

Lehr·personen-Unsinn

Dasselbe pädagogische Milieu war es, das den Lehrer und die Lehrerin zur Lehrperson entfleischlicht hat. Und nun muss es den im Alltag völlig unbekannten Mediopunkt einführen, damit das umständliche Lehr·person überhaupt verstanden wird.
Kritik eines Tüpflischiissers? Vielleicht. Aber Sprache soll auf den Punkt kommen, nicht aufs Pünktli. Lernunwilligen oder -unfähigen Eltern Unsinn beizubringen, für den ihre Kinder «Note ungenügend» erhalten würden, das ist gaga. Punkt.


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