Der
Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) fordert:
• Die
Zeit der grün-roten Traumtänzer-Pädagogik muss vorbei sein
• Nicht
was «innovativ» daherkommt ist zielführend, sondern was Lernergebnisse zeitigt
IQB-Ländervergleich von Viertklässlern: Baden-Württemberg unter Schock, 13. Oktober, Quelle: Quelle: www.phv-bw.de/joomla/presse-info/pressearchiv/200-2017/1871-iqb-laendervergleich-vonviertklaesslern-baden-wuerttemberg-unter-schock
Hatten
uns schon die IQB-Ergebnisse der Neuntklässler mächtig zugesetzt, so ist jetzt
die Katastrophe perfekt: Baden-Württemberg ist auf den vorletzten Platz im
Länderranking abgerutscht. Und nun prasseln die diversen Erklärungsversuche der
Protagonisten der Bildungsszene zum Teil reflexartig übers Ländle nieder:
• Beim
Ruf nach mehr Geld muss natürlich die Unterfinanzierung des deutschen
Schulsystems generell thematisiert werden und der Ruf nach Sozialpädagogen,
Sozialarbeitern und Schulpsychologen ist in einem Bundesland mit einem sehr
hohen Anteil an Risikoschülern, die nicht einmal die Mindeststandards
erreichen, durchaus verständlich.
• Der
Verweis auf die gestiegene Heterogenität der Schülerschaft zielt jedoch deshalb
ins Leere, weil diese in anderen Bundesländern auch gestiegen ist. Auch die
Forderung nach einer Verlängerung des PH-Studiums auf 10 Semester bedient ja
wohl eher klientelspezifische Interessen, denn als das Studium noch 6 Semester
umfasste, belegten wir noch Spitzenplätze.
Ursächlich
für den Absturz sind vor allem Unterrichtsvolumen und Unterrichtsgestaltung.
Die bereits erfolgte und noch folgende deutliche Aufstockung des Unterrichts in
Lesen, Schreiben und Rechnen ist eine wichtige, da wirkungsvolle Maßnahme, denn
eine Korrelation zwischen Unterrichtszeit und Unterrichtserfolg ist
wissenschaftlich nachgewiesen.
Der
zentralste aller Faktoren ist jedoch die Unterrichtsgestaltung, also das
pädagogisch-fachdidaktisch-methodische Geschehen im Unterricht. Der
schleichende Abwärtstrend der Schülerleistungen verlief parallel zur
Propagierung einer so genannten «innovativen Unterrichtskultur», wie sie in der
Gemeinschaftsschule ihren konkreten Niederschlag findet. Diese grün-rote
«Speerspitze modernster Pädagogik» ist nicht nur gerade dabei, komplett zu
scheitern, durch den massiven apodiktischen Implementierungsversuch dieser
«modernen Weiterentwicklung von Unterricht» wurde der jetzt dokumentierte große
Schaden angerichtet.
Das
«Schreiben nach Hören» zeigt beispielhaft, was «innovativ» konkret bedeuten
kann. Zum von den Daten nie gestützten Mantra grün-roter Bildungspolitik gehört
ja auch, dass die Schülerleistung keine Rolle zu spielen scheint. Jedenfalls
wurde sie im Rahmen einer Zwischenevaluation der Gemeinschaftsschule (WissGem)
gar nicht erhoben, sodass wir überhaupt nicht wissen, was die GMS-Schüler
können.
Mit
dieser Art von Pädagogik muss Schluss sein, wenn uns die Zukunft unserer Kinder
am Herzen liegt. Die Qualität von Unterricht bemisst sich zuvörderst an seinen
Ergebnissen, und das ist nun mal, was die Schülerinnen und Schüler gelernt
haben. Das weiß man seit Menschengedenken. Das müsste doch auch im ehemaligen
Musterländle einleuchten. Die Einhaltung von Standards, Verbindlichkeit,
Fachlichkeit und der Lernerfolg sind die Gradmesser, nach denen sich die
Qualität eines Schulsystems bemisst. Dessen scheint man sich in anderen
Bundesländern bewusster gewesen zu sein als hierzulande.
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