Nach zwei Jahren Englischunterricht auf der Primarstufe wechseln die
Schülerinnen und Schüler, gemessen an den Lernzielen, mit erheblichen Defiziten
an die Sekundarschule. Die Konjugation der Verben to do, to be und to have
sitzt nicht; Present Simple und Past Simple sind nur den wenigsten bekannt; die
unterschiedlichen Präpositionen und Artikel sind unklar. Ein
alltagsgebräuchlicher Wortschatz ist kaum vorhanden, und auch nur einfachste
Sätze sprechen zu können, liegt bei vielen nicht drin. Diese Schwächen sind
systembedingt und der neuen Lehr-Ideologie zuzuschreiben – keinesfalls etwa den
Primarlehrpersonen, die sich in der 6. Primarstufe fast vierteilen müssen.
Mittlerweile ist bekannt, dass sich Fremdsprachen auf der Primarstufe infolge
altersbedingten Lernverhaltens mit so wenigen Wochenlektionen nicht effizient
vermitteln lassen. So gesehen, hatte der Wechsel von 5 Jahren Primar- bzw. 4
Jahren Sekundarschule zum System 6-3 keinen pädagogischen Hintergrund. Eshandelt sich vielmehr um eine reine Sparübung zulasten der Kinder, u. a. zurFinanzierung der zahlreichen Reformen, die sich nun auch noch als kostspieligesDesaster herauskristallisieren.
Paradigmenwechsel als Sparübung, Baselbieter Zeitung, 17.10. Leserbrief von Michael Pedrazzi
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