Zum Eingeständnis des LCH, dass in der Schule einiges schief läuft, verfasste Hans-Peter Köhli einen Kommentar, der den Aussagen des Berichts seine Einschätzung und Beurteilung anfügte.
Zum Interview mit den Frauen Heidelberger und Peterhans vom LCH, 16.10. Kommentar von Hans-Peter Köhli
Erstens: Die Schule wird schlechter, es gibt Probleme über Probleme.
Zweitens: Diese sind in zentralen Punkten darauf zurückzuführen, dass
man sämtliche Warnungen der erfahrenen Praktiker in den Wind schlug und
Reformen einleitete, deren Scheitern für Insider von vornherein klar war.
Man findet in vielen Fällen keine für die betr. Klassen und Fächer
richtig ausgebildeten Lehrpersonen mehr und nimmt halt dann auch andere.
Wir
haben die PHs immer gewarnt vor dem Blödsinn der
"Fächergruppenlehrkraft". Ging total in die Hosen, jetzt müssen
manchenorts die betreffenden Leute die fehlenden Fächer aus dem Handgelenk ohne
Ausbildung unterrichten.
Heidelberger beklagt sich, sie könne nur noch "nebenher
unterrichten". Die Zeit, welche sie in Jahrgangsteams, Fachgruppen und
anderen Besprechungen usw. zubringe, sei viel zu gross.
Wir haben
die zwangsweise Einrichtung von diversen schulhausinternen Gremien und
Kleingremien in der unterrichtsfreien Zeit immer als zu grosse Belastung
der Lehrpersonen angeprangert; dieser Aufwand geht eindeutig ab am Unterricht
und der Unterrichtsqualität.
Die Teilzeitjobs werden zum grossen Problem. Viele Teilzeitfrauen fühlen
sich weder der betr. Klasse noch dem Schulhaus verpflichtet; der Druck auf die
"Vollzeitler", an denen alles hängen bleibt, nimmt enorm zu.
Wir
haben die Aufsplitterung der Lektionen in verschiedene Kleinpensen innerhalb
einer Klasse stets auch aus pädagogischen Gründen als schlecht taxiert; die
Bildungsdirektion sprach von Bereicherung!
Und natürlich: die Integration. Klappt überhaupt nicht -
Heilpädagoginnen fehlen an allen Ecken und Enden, und in diesem Bereich werden
nun am Laufmeter nur Löcher gestopft, d.h. man ersetzt die fehlenden
Ausgebildeten mit irgendwelchen Notlösungen. Diese nennt man grossmaulig
"Klassenassistentinnen", welche brav fotokopieren dürfen oder etwas
korrigieren usw., aber von Heilpädagogik keine Rede! Und Frau Heidelberger
klagt: Diese Klassen"hilfe" stimme nur bedingt, denn sie müsse nun zu
allem andern hinzu auch noch diese Person coachen!
Wir haben das
Fiasko klar kommen sehen und in den Diskussionen zum Schulgesetz stets darauf
hingewiesen, dass diese Integration niemals klappen werde, weil auf Jahre
hinaus ein Mangel an Heilpädagoginnen vorliegen werde, ganz abgesehen, dass die
Kleinklassen ohnehin besser wären. Die Bildungsdirektion wusste das auch und hat
die Bevölkerung faustdick angelogen, indem sie trotzdem erklärte, in kurzer
Zeit werde der vorgesehene Normalzustand erreicht. Unwillkürlich denkt man an
die Namen Aeppli und Wendelspiess etc...
Es ist eine Katastrophe, was hier abläuft. Und der LCH, welcher jetzt
jammert, hat die meisten dieser missglückten Neuerungen durchgewinkt.
Man
denkt an die Namen Zemp und Strittmatter etc...
Was der "Beobachter" (noch) nicht brachte: Das nächste Fiasko
ist programmiert. Es heisst LP 21.
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