Bis jetzt gilt im Kanton Luzern das
3/5-Modell: Englisch wird ab der dritten, Französisch ab der fünften Klasse
unterrichtet. Die Initianten wollen das 3/7-Modell: Die zweite Fremdsprache
käme erst ab der Oberstufe hinzu. Am Podium vom Mittwoch in den Räumlichkeiten
unserer Zeitung fühlte Moderator Alexander von Däniken, Ressortleiter Kanton
der «Luzerner Zeitung», Befürwortern und Gegnern auf den Zahn.
Podium zur Fremdspracheninitiative sorgt für emotionale Diskussion, Luzerner Zeitung, 6.9. von Urs-Ueli Schorno
Die Kontroverse um den Fremdsprachenunterricht in der Primarschule in voller Länge. Für die Initiative argumentierten Annamarie Bürkli, Präsidentin des Luzerner Lehrerinnen- und Lehrerverbands, und Bernhard Steiner, SVP-Kantonsrat und Kinderarzt. Als Gegner traten auf: Bildungsdirektor Reto Wyss sowie Nationalrätin Andrea Gmür (beide CVP). Moderiert wurde die Diskussion von Alexander von Däniken, Leiter des Ressorts Kanton der Luzerner Zeitung
Kinder machen zwei
Entwicklungsschritte
Zunächst erklärte Annamarie Bürkli,
weshalb sie die zweite Fremdsprache erst in der Sekundarstufe unterrichten
will: «Als Lehrerin erlebe ich heute viele Schüler, die überfordert sind. Der
Misserfolg frustriert Eltern und Kinder.» Sie hoffe, dass nun «Politiker
endlich auf die Basis, die Lehrer, hören».
Regierungsrat Reto Wyss widersprach:
«80 Prozent der Lehrer halten eine zweite Fremdsprache für richtig.» Er rief
wiederholt dazu auf, die Situation nicht schwarzzumalen. «Wir sind überzeugt,
gut unterwegs zu sein.» Bernhard Steiner hält diesen Standpunkt für blauäugig,
wofür er wissenschaftliche Argumente zur Hand hat: «Einfaches Sprachenlernen
ist bis im Alter von etwa fünf Jahren möglich. Der nächste Sprung setzt erst
mit elf Jahren ein, wo analytisches Sprachenlernen möglich wird.» Nationalrätin
Andrea Gmür entgegnete darauf spitz: «Dann dürfen wir bis in die Oberstufe
überhaupt keine Sprachen mehr unterrichten.» Gmür, selbst ausgebildete Lehrerin
auf der Gymnasialstufe, sagte aus, sie erlebe Sprachunterricht in der
Primarschule als spielerisch und motivierend und nicht analytisch und
überfordernd. «Kinder, die früh auf die Sprachen sensibilisiert werden, profitieren
später – ganz klar.»
Regierungsrat Reto Wyss brachte
schliesslich seine Argumente auf den Punkt: «Die Initiative bringt mehr
Probleme als Lösungen.» Die Initianten könnten nicht aufzeigen, wie der
Fremdsprachenunterricht bei einer Annahme aussehen würde. Er halte es zudem für
falsch, wenn Luzern einen anderen Weg als seine Nachbarkantone einschlage. «Wir
wollen keine Insellösung.»
Annamarie Bürkli betonte, dass mit
der Initiative am Ende der Schulzeit die Lernziele in beiden Fremdsprachen
erreicht würden. So sei auch der Vielsprachigkeit der Schweiz Rechnung
getragen. Welche Sprache bei einer Annahme der Initiative in der Primarstufe
unterrichtet werden soll, lassen die Initianten offen – der Regierungsrat würde
auf Frühfranzösisch setzen. Die lebhafte Debatte zeigte, dass es am 24.
September um einen richtungsweisenden Entscheid geht.
deepL wird immer besser, und ich frage mich, wie lange obligatorischer Fremdsprachenunterricht an der Grundschule noch zweckmässig ist.
AntwortenLöschendeepL hat mir die ersten Sätze des heutigen Postings wie folgt übersetzt:
Until now, the Canton of Lucerne has a 3/5-model: English is taught from the third, French from the fifth grade upwards. The initiators want the 3/7 model: the second foreign language would only be added from the upper secondary level. On Wednesday's podium on the premises of our newspaper, presenter Alexander von Däniken, head of the Canton of Lucerne, told supporters and opponents.
(auf französisch:)
Jusqu' à présent, le modèle des 3/5 est en vigueur dans le canton de Lucerne: l'anglais est enseigné à partir de la troisième classe, le français à partir de la cinquième. Les initiateurs veulent le modèle 3/7: la deuxième langue étrangère ne serait introduite qu' à partir du niveau secondaire supérieur. Sur le podium de mercredi dans les locaux de notre journal, le présentateur Alexander von Däniken, chef du canton de Lucerne, a déclaré aux supporters et aux opposants.
(auf spanisch:)
Hasta ahora, el modelo 3/5 ha estado vigente en el cantón de Lucerna: el inglés se enseña a partir de la tercera clase, el francés a partir de la quinta. Los iniciadores quieren el modelo 3/7: la segunda lengua extranjera sólo se introduciría a partir del nivel secundario superior. El miércoles en el podio de nuestro periódico, el presentador Alexander von Däniken, jefe del Cantón de Lucerna, dijo a los seguidores y oponentes.
(auf italienisch:)
Fino ad oggi, il modello 3/5 è stato in vigore nel cantone di Lucerna: l' inglese è insegnato dalla terza classe in poi, il francese dalla quinta classe in poi. Gli iniziatori vogliono il modello 3/7: la seconda lingua straniera verrebbe introdotta solo dal livello secondario superiore. Il podio di mercoledì nella sede del nostro giornale, il presentatore Alexander von Däniken, capo del Cantone di Lucerna, ha detto ai sostenitori e agli avversari.
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Polnisch und holländisch lasse ich mal zur Seite ;-)