Vergangenen Freitag ging für rund 1300 Basler
Schülerinnen und Schüler die sechsjährige Primarschulzeit zu Ende. Am 14.
August beginnt für sie die Sekundarschule. Ein Teil von ihnen wird dort
traditionellen Unterricht erhalten. Die anderen kommen in ein für Basler
Sekundarschulen recht neues Schulmodell, in dem alters- oder
leistungsdurchmischt unterrichtet, und ein hoher Grad an selbstständigem Lernen
eingefordert wird. Welchem Unterrichtsmodell die Kinder zugeordnet werden,
entscheidet letztlich das Erziehungsdepartement – unabhängig davon, ob einem
Kind selbstständiges Arbeiten liegt, oder ob es sich in traditionelleren
Strukturen besser zurecht- findet. Die Eltern können diese Zuteilung höchstens
durch ihre Schulhauswünsche etwas beeinflussen.
Katja Christ gibt nicht auf, Basler Zeitung, 6.7. von Dina Sambar
GLP-Grossrätin
Katja Christ kämpft schon seit Längerem dafür, dass Eltern und Schüler das
Unterrichtsmodell selber wählen können. Im April unterlag sie im Grossen Rat
jedoch mit ihrer Motion, die eine verbindliche Wahlmöglichkeit forderte. Nach
Gesprächen mit vielen ihrer Ratskollegen, doppelt sie nun mit einem Anzug nach.
Darin
fordert sie keine verbindliche Wahl mehr, sondern nur noch, dass die Eltern
beim Unterrichtsmodell einen Wunsch angeben können. Zudem soll die Regierung
prüfen, ob Schüler und Eltern vorgängig umfassend über die verschiedenen
Unterrichtsmodelle informiert werden können (was bisher nicht der Fall ist),
und ob Klassenlehrpersonen ihre Schülerinnen und Schüler bei der Wahl eines
geeigneten Unterrichtsmodells unterstützen können (was sie bisher nicht
sollen).
«Ich
habe in der Debatte zur Motion und in persönlichen Gesprächen gemerkt, dass
viele einen Handlungsbedarf sehen, aber vor der Verbindlichkeit
zurückschreckten. Sie befürchteten, dass diese Forderung organisatorisch nicht
in zwei Jahren umsetzbar ist», sagt Christ. Ihrem «weichgespülten» Anzug gibt
sie deshalb gute Chancen. «Das ist zwar nicht das, was ich wollte, doch
zumindest ein Schritt in die richtige Richtung», so Christ. Information schaffe
Transparenz. So würden die ganzen Gerüchte und unguten Gefühle, die im
Zusammenhang mit dem Wechsel in die Sekundarschule bei Eltern und Schülern in
den letzten Jahren entstanden seien, verschwinden.
Wunschmöglichkeit
hat laut Christ noch einen weiteren Vorteil: Durch die Wünsche sähe das Erziehungsdepartement,
welches Modell von Eltern und Schülern bevorzugt wird, und könnte so
längerfristig das Angebot der Nachfrage anpassen.
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