Die Hochschule Luzern
– Architektur & Technik in Horw wird saniert und ausgebaut. Zudem zieht die
Pädagogische Hochschule Luzern (PH) 2026 auf den Campus. Kostenpunkt: 333
Millionen Franken.
Ausbau der Hochschule: Kanton rechnet dank AG mit Geldsegen, Luzerner Zeitung, 7.7. von René Meier
Für Hans-Rudolf Schärer,
Rektor der PH Luzern, ist die Konzentration auf einen einzigen Standort in Horw
ein «Befreiungsschlag». Der Zusammenzug von zehn Standorten habe den grossen
Vorteil, dass sich die PH als Institution kompakt entwickeln kann und Synergien
mit dem Departement Architektur & Technik geschaffen werden können. Die PH
habe in der Vergangenheit oft die Rolle des Lückenbüssers einnehmen müssen,
weil sie Gebäude von anderen Institutionen übernehmen musste. «Die Perspektive,
dereinst ein eigenes, zentrales Gebäude in Horw zu erhalten, verringert den
Leidensdruck», sagt Schärer. Die PH habe mit fehlenden Räumen und steigenden
Studentenzahlen zu kämpfen. Bereits 2019 kann die Not weiter gelindert werden:
Dann übernimmt sie in der Sentimatt Räume von der Hochschule Luzern – Design
& Kunst, welche in die Viscose nach Emmen zügelt (Ausgabe vom 1. Oktober
2016).
Kantonsbaumeister:
«Räume stehen der Uni zu»
Wenn die PH die Stadt
Luzern 2026 verlässt, gibt dies freie Räume, vor allem bei der Universität,
welche heute das Gebäude mit der PH teilt. «Die Universität möchte die Räume
gerne selber nutzen», sagt Lukas Portmann, Leiter Öffentlichkeitsarbeit der Uni.
Grund: Die Studentenzahlen steigen in den nächsten Jahren weiter an. Die Uni
benötige deshalb weitere Unterrichtsräume und Büros. Schon heute muss sie
externe Räume für 30 Mitarbeiter am Inseliquai zumieten.
Kantonsbaumeister Hans-Urs
Baumann stützt den Wunsch der Universität: «Sofern ein Raumbedarf nachgewiesen
wird, stehen der Uni freiwerdende Räume prioritär zur Verfügung.» Sollte sich
abzeichnen, dass ab 2026 Räume nicht benötigt werden, vermiete der Kanton diese
an andere Schulen.
Bei der Finanzierung des
Projekts beim Campus Horw will der Kanton eine Immobilien-AG gründen. Als
Sacheinlage erhält diese die Gebäude und die Grundstücke auf dem Campus Horw.
Sie haben einen Wert von rund 63 Millionen Franken. Das entspricht dem
Startkapital der Immobilien-AG. Der Betrag setzt sich zusammen aus dem Wert der
Immobilien (50 Millionen Franken) und dem Wert des Grundstücks (13 Millionen
Franken). «Mit diesem Eigenkapital kann die Immobilien-AG auf dem Markt
weiteres Kapital beschaffen und den Ausbau und die Sanierung der bestehenden
Bauten auf dem Campus Horw finanzieren», sagt Baumann. Die AG ist somit
Eigentümerin der Liegenschaften und wird als Vermieterin die Gebäude
bewirtschaften und den nötigen Umsatz generieren.
Die Vorteile würden auf der
Hand liegen. Die AG schliesst mit den Hochschulen und Drittnutzern Verträge ab
mit Laufzeiten bis zu 25 Jahren. «Diese langfristige Ertragssicherheit und
Bonität der Mieter ist für die Geldgeber sehr attraktiv», so Baumann.
Grundstück eingezont –
Bebauungsplan nötig
Dieser Kniff – oder wie es
der Kantonsbaumeister formuliert: «eine gute Idee» – belaste den Kanton nicht.
«Wenn der Kanton selber bauen würde, müsste das Projekt zudem in einen längeren
politischen Prozess gebracht werden.» Weil die Einlage in die Immobilien-AG den
Betrag von 25 Millionen Franken überschreitet, wird das Volk voraussichtlich
Ende 2018 Stellung beziehen können. Vorher kommt das Geschäft ins Parlament.
Läuft es der Gesellschaft gut, hat auch der Kanton etwas davon, denn er kann
sich am Gewinn beteiligen. Wie viel dies sein könnte, kann Baumann noch nicht
beziffern.
Die Fläche auf dem Campus,
welche rund zwölf Fussballfeldern entspricht, gehört dem Kanton und ist ein
«Grundstück öffentlicher Zwecke». Das Land sei eingezont, notwendig sei aber
ein Bebauungsplan, sagt der Horwer Gemeindepräsident Ruedi Burkard. Vom Ausbau
nicht betroffen ist das nördlich des «Tech» gelegene Areal der ehemaligen
Ziegelei, welche eigene Pläne verfolgt.
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