Die 1. Inkompetenzkonferenz vom 7./8. Juni in Frankfurt/M. bot ein breites Spektrum von Kritikansätzen zur Kompetenzorientierung. Wir haben bereits auf den Festvortrag von Konrad Liessmann hingewiesen. Hier bieten wir noch ein paar Zückerchen aus den diversen Vorträgen. (uk)
Der Erziehungswissenschafter Andreas Gruschka (Goethe-Universität Frankfurt) kritisierte die Kompetenzdefinition von Weinert, die "wie eine Monstranz" hochgehalten werde. Ungeachtet vom Desaster werde so getan, als sei der Kompetenzfortschritt ersichtlich.
Aus Sicht der Universität stellt Kühl fest, dass kompetenzorientiertes Lernen ausschliesslich innerhalb von Modulen stattfinde. Dabei werden die Studenten eingetaktet, besonders auch der Kontakt zu älteren Studenten werde eingeschränkt. Grundsätzlich führe dies zu einer Verschulung der Universität.
Hans Jürgen Bandelt, Mathematiker der Universität Hamburg, stellt fest: "Schule und Hochschule sind unwiderruflich geschädigt." Der Widerstand müsse politisch und öffentlichkeitswirksam geleistet werden.
Doch Widerstand, so zeigte es sich, ist nicht einfach in einem System, das hohe Durchfallquoten (Abitur, Studium) finanziell bestraft. So geschieht es dann, dass immer mehr Studienabgänger immer weniger wüssten. Ausserdem wies Bernhard Kempen, Rechtswissenschafter der Universität Köln und Präsident des deutschen Hochschulverbands, darauf hin, dass sich auch viele Lehrerkollegen von der Bürokratie "kaufen" liessen, indem sie in Gremien mitarbeiteten.
Mit der Kompetenzorientierung werden Inhalte und Stoff variabel. Letztlich spielt es keine Rolle, ob wir Lesen üben mit Waschmaschinengebrauchsanleitungen oder mit einem Drama von Schiller. Hans Peter Klein, Biowissenschafter der Goethe-Universität Frankfurt, stellt denn auch lapidar fest: "Wie misst man einen Output, wenn man keinen Input hineingibt?" (uk)
Danke für diesen Einblick. Ob ich die Kompetenz habe, diesen Dank auszusprechen, weiss ich nicht, da dies nie von kompetenten Leuten überprüft worden ist.
AntwortenLöschenDie Dank-Kompetenz scheint mir nachweisbar vorhanden zu sein :-)
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