In einer Zeit, in der Bildung unser wichtigstes Gut ist, werden
bedeutende Stellen wie das Schulpräsidium mit Leuten besetzt, die weder von
Management, Konfliktlösung, Kommunikation oder Pädagogik etwas verstehen. Das
ist der eigentliche Skandal. Der Artikel über die Konflikte an vier Zürcher
Schulhäusern («Zürcher Schulen im Ausnahmezustand», NZZ 29. 5. 17) ortet das
Grundübel in einer verfehlten Führungspolitik von Schulleitern. Zuständig für
die Konfliktlösung in solchen Fällen ist ein sogenanntes Laiengremium, die
(Kreis-)Schulpflege. Als Aufsichtsbehörde ist sie für alle Anstellungen,
Entlassungen und Versetzungen von Schulleitungen und Lehrpersonen an einer
Schule verantwortlich – und sie wäre es auch für den Dialog mit Lehrern und
Eltern.
Unprofessionelle Schulpräsidien, NZZ, 15.6., Leserbrief von Nicole Schaad
Die Kandidaten für die Schulpflege werden von den politischen Parteien
vorgeschlagen. Ein geeignetes Mittel also, verdiente Mitglieder der Partei zu
belohnen – oder wahlweise fortzuloben. Gewählt wird durch uns, das Stimmvolk.
Nur mangelt es an einer echten Auswahl an Kandidaten mit Qualifikation für
diesen Job. 190 000 Franken Jahresverdienst für die Schulpräsidien von sieben
Stadtzürcher Schulkreisen ergibt 1,3 Millionen Franken jährlich. Dieses Geld
wäre sicher besser investiert in eine moderne, professionelle Schulaufsicht.
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