11. Juni 2017

Knills Vorschläge zeigen Wirkung

Das Frühfranzösisch hält den Thurgau weiter in Atem. Nur eine Woche vor der zweiten Lesung im Grossen Rat zeigt sich Regierungsrätin Monika Knill kämpferisch – und die Lehrer wortkarg. Auf kontroverse Diskussionen zum Frühfranzösisch wartet man an der Delegiertenversammlung von Bildung Thurgau aber vergebens. «Das Geschäft wurde vorab gut diskutiert», sagt Anne Varenne, Präsidentin des Verbandes. Eine aktuelle Lehrerumfrage zeigt zudem: Die Meinungen gehen nicht mehr so weit auseinander wie noch im letzten Jahr.
Mehr Rückhalt für Frühfranzösisch, St. Galler Tagblatt, 9.6. von Sabrina Bächi


Das freut Monika Knill, Chefin des Departementes für Erziehung und Kultur. «Das Thema ist schwierig, weil sich hier politische Entscheide mit pädagogischen Fragen vermischen», sagt Knill. Sie verweist auf die Massnahmen, die eingeleitet werden sollen, um den Französischunterricht auf der Primarstufe wieder attraktiver zu machen. Dabei geht es vor allem um vier Punkte: Die mögliche Dispensation von schwachen oder überforderten Schülern und den Halbklassenunterricht; zudem soll nun das lang ersehnte neue Lehrmittel eingeführt werden und der Französischunterricht wäre künftig nicht mehr promotionsrelevant. Knill hofft mit diesen Massnahmen auf ein Umlenken des Rates. «Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben», sagt sie, «denn ich will keine Gesetzesverankerung, dass erst ab der Sekundarstufe Französisch unterrichtet wird.»


Dabei stärken der Regierungsrätin nun auch die Lehrer den Rücken. Laut der aktuellsten Umfrage können sich zwei Drittel der Lehrerschaft eine Weiterführung des Frühfranzösisch mit den konkretisierten Massnahmen vorstellen. «1137 Lehrpersonen haben an der Umfrage teilgenommen», sagt Anne Varenne. Mit diesem Rücklauf ist der Verband zufrieden. «Wir haben die Umfrage nur digital verschickt und erst noch in den Ferien.» Es sei die dritthöchste Beteiligung seit der Einführung der Umfragen vor zweieinhalb Jahren. Neben einem Meinungstrend zeigen die Auswertungen auch, dass für die Lehrpersonen ein grosses Fragezeichen bleibt: das Geld. «Vor allem die Finanzierung des Halbklassenunterrichts liegt vielen auf dem Magen.»

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