29. Juni 2017

Initiative fordert Schulfach "Politik"

Politische Aufklärung soll nicht mehr von den Lehrern abhängig sein: Die JFDP verlangt die Einführung des Schulfachs Politik.
Politik als Schulfach kommt nun an die Urne, 20 Minuten, 29.6.


Die Jungfreisinnigen Basel-Stadt (JFBS) wollen mit dem Volksbegehren namens «Ja zu einem Fach Politik» die politische Bildung stärken. Sie verlangen einen praxisorientierten Unterricht zu aktuellen Themen. Im Lehrplan 21 sei die Chance dafür verpasst worden, argumentieren sie. Dafür haben sie gestern eine Initiative mit 3120 beglaubigten Unterschriften eingereicht.

«Uns geht es darum, dass es nicht mehr von den Lehrpersonen abhängt, ob im Unterricht das politische System und seine Abläufe vermittelt werden», erklärt David Pavlu, Präsident der Basler JFDP. Die Initiative verlangt eine Lektion Politikunterricht pro Woche. Schüler würden so einen Startschub erhalten und sich dann bestenfalls selbst engagieren und ihr Stimm- und Wahlrecht ausüben. Das Wort Politik schrecke viele Junge ab, glaubt Pavlu. Er weiss aber: «Wenn es konkret wird, wollen sie mitdiskutieren. Politik ist nicht nur Unternehmenssteuerreform, es gibt Themen, die den Jungen unter den Nägeln brennen.» Dahinter steckt auch die Hoffnung, mehr junge Wähler an die Urne zu bringen. Obwohl die Zahlen über deren Stimmbeteiligung stark auseinandergehen, gelten Jungwähler als stimmfaul.

Die Sammlung der Unterschriften sei «ring gegangen», sagt Pavlu. Vor allem ältere Semester hätten gar nicht geglaubt, dass es das Fach in der Schule noch gar nicht gibt: «Sie hatten früher noch Staatskunde-Unterricht.» Ein Abstimmungstermin steht noch nicht fest.

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