Wegen der neuen Anforderungen im Lehrplan 21 braucht die Wädenswiler
Primarschule neu 860 statt wie bisher 450 Tablets. Kostenpunkt: 1,3 Millionen
Franken.
Es fehlen Tabletcomputer, die Primarschule muss aufrüsten. Ab Sommer
2018 wird vom Kindergarten bis zur 5. Klasse der Lehrplan 21 eingeführt,
welcher vorsieht, fächerübergreifend Kompetenzen in «Medien und Informatik» zu
vermitteln. Ein Jahr später folgt die Einführung von der 6. bis zur 9. Klasse.
Wie die Primarschule in ihrer Weisung an den Gemeinderat mitteilt, hat
sie dazu ein Medien- und ICT-Konzept erstellt. In einer Testphase von Dezember
2013 bis Juli 2015 hat sie geprüft, ob sich der Einsatz mobiler Geräte in der
Praxis bewährt, wozu fünf Klassen mit je einem Tablet pro Kind versehen wurden.
Die Schulpflege genehmigte und verabschiedete dieses neue Konzept im Juni
vergangenen Jahres.
Geräte gestaffelt einführen
Um das Medien- und ICT-Konzept an der gesamten Primarschule einzuführen,
beantragt die Primarschule dem Gemeinderat einen Rahmenkredit in der Höhe von
1,3 Millionen Franken. Damit sollen über einen Zeitraum von vier Jahren, von
2018 bis 2021, die Geräte für Schulkinder und Lehrpersonen gestaffelt ersetzt
respektive eingeführt werden. Jeder Kindergarten soll mit zwei Geräten
ausgerüstet werden, der Unterstufe soll jeweils ein Gerät pro fünf Schüler zur
Verfügung stehen.
Damit setzt die Primarschule die Minimalanforderungen des Kantons Zürich
um. In der Mittelstufe hingegen möchte die Primarschule ein Tablet pro Kind
beschaffen, was über der kantonalen Empfehlung von einem Gerät pro drei Kinder
liegt. Die Primarschule begründet die 1:1-Ausrüstung mit den Erfahrungen, die
sie im Praxisversuch von 2013 bis 2015 gesammelt hat.
In Zahlen bedeutet dies, dass den Schülern neu 860 mobile Geräte zur
Verfügung gestellt werden, bisher waren es 450. Die Anzahl Geräte für die
Lehrkräfte bleibt unverändert bei 250. Dadurch positioniere sich die
Primarschule Wädenswil im kantonalen Mittelfeld.
Vierjährige Lebensdauer
Den Vorteil mobiler Geräte sieht die Primarschule Wädenswil darin, dass
die Kinder die Geräte standortunabhängig einsetzen können. Im besten Fall
werden die Geräte für zwei Klassenzüge genutzt, sprich sechs Jahre lang. Die
Primarschule rechnet jedoch mit einer Lebensdauer von vier Jahren.
Nebst den Geräten umfasst die Gesamtinvestitionssumme auch die
anfallenden Kosten für Lehrpersonen, welche sich im Bereich pädagogischer
ICT-Support (PICTS) ausgebildet haben. Diese Ausbildung ermöglicht es diesen
Lehrkräften unter anderem, andere Lehrpersonen bei der Planung und Durchführung
von Lektionen mit digitalen Medien zu unterstützen und Weiterbildungen
durchzuführen.
Da bisher noch keine Lehrperson der Primarschule Wädenswil den
notwendigen PICTS-Lehrgang absolviert hat, wird dieser Support, wie die
Tabletcomputer, nur gestaffelt eingeführt.
Wegen der neuen Anforderungen im Lehrplan 21 braucht die Wädenswiler Primarschule neu 860 statt wie bisher 450 Tablets. Kostenpunkt: 1,3 Millionen Franken.
AntwortenLöschenDer Hauptgrund für die sehr teure Aufrüstung der Volkschule mit Laptops usw. ist nicht das Medienfach, sondern dass mit dem Lehrplan 21 die "Kompetenzorientierung" mit dem "selbstgesteuerten Lernen" in die Klassenzimmer hineintransferiert wird. Damit werden Klassenunterricht und Lehrer abgeschafft. Die Schüler müssen alleine am Computer/Laptop lernen und die „Lernbegleiter“ dürfen nicht in den Lernprozess eingreifen. In den Medien und der politischen Diskussion herrscht eisernes Schweigen über die „Grundlagen für den Lehrplan 21“. Der „Lehrplan 21“ ist nur der Vorwand für die radikalste Systemänderung in der Geschichte unserer Volksschule: „Gewarnt sei vor einem staatlichen Umerziehungsplan, der in Form eines «modernen» Lehrplans daherkommt“. (Michael Schönenberger, NZZ).