Was
Thurgauer Gegnern des Französischunterrichts in der Primarschule vorschwebt,
ist in Appenzell Innerrhoden längst Usus: Dort wird Französisch erst ab der
Sekundarstufe unterrichtet. Ob er eine Angleichung an dieses Modell gut fände,
dazu wollte sich der Innerrhoder Bildungsdirektor Roland Inauen gestern nicht
äussern. «Gemäss unserer langjährigen Praxis mischen wir uns nicht in laufende
politische Prozesse anderer Kantone ein», schreibt er auf Anfrage.
Kölliker fordert Angleichung der Schulmodelle in der Ostschweiz, St. Galler Tagblatt, 4.5.
Sein
Ausserrhoder Amtskollege Alfred Stricker hingegen sagt: «Wir blicken gespannt
in Richtung Thurgau.» Eine Einschätzung zur dortigen Debatte möchte aber auch
er nicht abgeben. Dies sei «nicht opportun», denn «es gelte, den föderalistischen
Gedanken zu respektieren». Genauso wenig würde er wollen, dass andere Kantone
das Ausserrhoder Modell beurteilten. Dort wird Englisch ab der dritten und
Französisch ab der fünften Klasse unterrichtet. Dieses Modell sei etabliert und
habe sich bewährt. Es diene einerseits der Verständigung über die
Landesgrenzen hinaus und andererseits dem nationalen Verständnis in der
Schweiz. Zwar gebe es in Appenzell Ausserrhoden Diskussionen darüber, welche
Rolle Französisch spiele. Momentan sei der Fremdsprachenunterricht aber kein
Thema im Kanton.
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