14. Mai 2017

Alle wollen gut ausgebildete Sekundarlehrer

Am 21. stimmt das Baselbiet über die Initiative «Ja zu fachlich kompetent ausgebildeten Lehrpersonen» ab. Aber auch wenn niemand etwas gegen gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer einzuwenden hat, stösst die Vorlage auf viel Gegenwind.
Sollen Sek-Lehrer nur noch an der Uni studieren? SRF Regional, 11.5. von Sedrik Eichkorn


Vater der Initiative ist der Lehrer und Landrat der Grünen Unabhängigen, Jürg Wiedemann. Er ist Mitglied des Komitees Starke Schule Baselland, das in den letzten Jahren mit einer Vielzahl an Bildungsinitiative auffiel.

Wiedemann sorgt sich um die fachliche Kompetenz von jungen Lehrerinnen und Lehrer, die ihre Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule absolviert haben: «Sie haben fachlich grosse Defizite. Das müssen wir ändern.» Mit der Initiative will er erreichen, dass die Mehrheit der Lehrkräfte wieder ein Studium an einer Universität absolviert. Nur so sei eine angemessene fachliche Unterrichtsqualität gewährleistet.Konkret fordert die Initiative, dass Baselbieter Sekundarschulen nur noch Lehrkräfte unbefristet anstellen dürfen, die ihre Unterrichtsfächer an einer Universität studiert haben.

Nicht zielführend

Die Gegner der Initiative betonen, dass sie selbstverständlich auch fachlich gut ausgebildete Lehrkräfte möchten. Die Forderungen der Initiative seien aber nicht zielführend. Pascal Ryf, CVP-Landrat und Präsident des Gegenkomitees, sagt, die Vorlage sei zwar gut gemeint, aber eigentlich nicht umsetzbar.

Das Baselbiet würde sich in der Bildungslandschaft isolieren. Eine Annahme der Initiative hätte zur Folge, dass es vermehrt zu Wechseln bei den Lehren käme, wenn viele nicht mehr unbefristet angestellt werden dürften. «Der Mangel an guten Lehrerinnen und Lehrern würde sich verschärfen», befürchtet Ryf. Der Kanton Baselland würde sich ins Abseits manövrieren.

Deutliche Mehrheitsverhältnisse

Unter dem Strich sind sich sowohl Befürworter wie auch Gegner einig, dass fachlich gut ausgebildete Lehrkräfte wichtig sind. In der Frage, ob die Initiative dieses Ziel erreicht, steht Jürg Wiedemann aber ziemlich alleine da. Ausser seiner eigenen Partei, den Grünen Unabhängigen, lehnen alle anderen Parteien die Vorlage ab.


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