Am 21. stimmt das Baselbiet über die
Initiative «Ja zu fachlich kompetent ausgebildeten Lehrpersonen» ab. Aber auch
wenn niemand etwas gegen gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer einzuwenden
hat, stösst die Vorlage auf viel Gegenwind.
Sollen Sek-Lehrer nur noch an der Uni studieren? SRF Regional, 11.5. von Sedrik Eichkorn
Vater der Initiative ist
der Lehrer und Landrat der Grünen Unabhängigen, Jürg Wiedemann. Er ist Mitglied
des Komitees Starke Schule Baselland, das in den letzten Jahren mit einer
Vielzahl an Bildungsinitiative auffiel.
Wiedemann sorgt sich um
die fachliche Kompetenz von jungen Lehrerinnen und Lehrer, die ihre Ausbildung
an der Pädagogischen Hochschule absolviert haben: «Sie haben fachlich grosse
Defizite. Das müssen wir ändern.» Mit der Initiative will er erreichen, dass
die Mehrheit der Lehrkräfte wieder ein Studium an einer Universität absolviert.
Nur so sei eine angemessene fachliche Unterrichtsqualität gewährleistet.Konkret
fordert die Initiative, dass Baselbieter Sekundarschulen nur noch Lehrkräfte
unbefristet anstellen dürfen, die ihre Unterrichtsfächer an einer Universität
studiert haben.
Nicht zielführend
Die Gegner der Initiative betonen, dass sie selbstverständlich
auch fachlich gut ausgebildete Lehrkräfte möchten. Die Forderungen der
Initiative seien aber nicht zielführend. Pascal Ryf, CVP-Landrat und Präsident
des Gegenkomitees, sagt, die Vorlage sei zwar gut gemeint, aber eigentlich
nicht umsetzbar.
Das Baselbiet würde sich
in der Bildungslandschaft isolieren. Eine Annahme der Initiative hätte zur
Folge, dass es vermehrt zu Wechseln bei den Lehren käme, wenn viele nicht mehr
unbefristet angestellt werden dürften. «Der Mangel an guten Lehrerinnen und
Lehrern würde sich verschärfen», befürchtet Ryf. Der Kanton Baselland würde
sich ins Abseits manövrieren.
Deutliche Mehrheitsverhältnisse
Unter dem Strich sind sich sowohl Befürworter wie auch Gegner
einig, dass fachlich gut ausgebildete Lehrkräfte wichtig sind. In der Frage, ob
die Initiative dieses Ziel erreicht, steht Jürg Wiedemann aber ziemlich alleine
da. Ausser seiner eigenen Partei, den Grünen Unabhängigen, lehnen alle anderen
Parteien die Vorlage ab.
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