Der Kanton Zürich spart bei den Volks- und
Mittelschulen sowie bei der Berufsbildung. Der Kantonsrat hat Korrekturen
angebracht.
Bildung im engen Korsett, Limmattaler Zeitung, 6.4. von Thomas Schraner
Auch die Bildung kommt beim laufenden Sparprogramm
Lü16 des Kantons nicht ungeschoren davon. Der Stand der Dinge.
Volksschule: 35,2
Millionen lautete das ursprüngliche Sparziel für fünf Massnahmen bis 2019. Neu
sind es noch gut 31 Millionen. Der Kantonsrat weigerte sich, die Kosten für das
Fach Religion und Kultur in der Mittelstufe auf die Gemeinden abzuschieben. Er
beschloss den üblichen Kostenteiler: Kanton 20, Gemeinden 80 Prozent. Die
umstrittene Kommunalisierung der Schulleitungen, mit welcher der Kanton 14,8
Millionen auf die Gemeinden abwälzen will, ist auf 2019 geplant und noch in
Arbeit. Am Schluss entscheidet der Kantonsrat. Das Budget 2017 der Volksschule
umfasst 423,5 Millionen. Laut Angaben des Volksschulamtes steigen aktuell die
Schülerzahlen stärker als noch letztes Jahr vorhergesagt.
Mittelschulen: Das
Sparziel bis 2019 beträgt 43,6 Millionen. Sechs Massnahmen sind vorgesehen. Bis
jetzt sind alle auf Kurs. Dazu gehört die Erhöhung der Pflichtlektionen an
Mittelschulen um 1 Stunde für Deutschlehrer und Lehrkräfte für moderne
Fremdsprachen. Das Verwaltungsgericht hat die Erhöhung als zulässig beurteilt.
Ein Rekurs ist aber noch hängig. Unter Dach ist auch der Abzug für ausfallende
Hauswirtschaftslektionen. Die geplante Optimierung der Klassengrössen ist im
Gange. Daran arbeiten nun die einzelnen Schulen. Nötig werden Zusammenlegungen
von Klassen, da weniger Geld zur Verfügung steht. Die geplante Aufwandreduktion
bei den Mediotheken wird primär mit Stellenreduktionen bei den Mediothekaren umgesetzt.
Sie obliegt den einzelnen Schulen. Der grösste Sparbrocken bei den
Mittelschulen ist die Änderung eines Finanzierungsschlüssels. Diese soll bis
2019 12,6 Millionen einbringen. Die Mittelschulen verfügen über ein
Jahresbudget von 360 Millionen. Die Schülerzahlen wachsen derzeit moderat. Ab
2020 wird aber ein starkes Wachstum erwartet. Damit wächst auch der
Finanzbedarf.
Berufsbildung: Das
Sparziel bis 2019 beträgt 34 Millionen. Die geplanten sieben Massnahmen sind
auf Kurs. Allerdings verzögert sich die Schliessung der kantonalen
Lehrwerkstätten um ein Jahr. Der Berufsbildung steht ein Budget von 351
Millionen zur Verfügung. Die Zahl der Lehrlinge stagniert derzeit. Ab 2020 wird
eine Zunahme erwartet.
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