9. April 2017

Zürich muss sparen

Der Kanton Zürich spart bei den Volks- und Mittelschulen sowie bei der Berufsbildung. Der Kantonsrat hat Korrekturen angebracht.
Bildung im engen Korsett, Limmattaler Zeitung, 6.4. von Thomas Schraner


Auch die Bildung kommt beim laufenden Sparprogramm Lü16 des Kantons nicht ungeschoren davon. Der Stand der Dinge.

Volksschule: 35,2 Millionen lautete das ursprüngliche Sparziel für fünf Massnahmen bis 2019. Neu sind es noch gut 31 Millionen. Der Kantonsrat weigerte sich, die Kosten für das Fach Religion und Kultur in der Mittelstufe auf die Gemeinden abzuschieben. Er beschloss den üblichen Kostenteiler: Kanton 20, Gemeinden 80 Prozent. Die umstrittene Kommunalisierung der Schulleitungen, mit welcher der Kanton 14,8 Millionen auf die Gemeinden abwälzen will, ist auf 2019 geplant und noch in Arbeit. Am Schluss entscheidet der Kantonsrat. Das Budget 2017 der Volksschule umfasst 423,5 Millionen. Laut Angaben des Volksschulamtes steigen aktuell die Schülerzahlen stärker als noch letztes Jahr vorhergesagt.

Mittelschulen: Das Sparziel bis 2019 beträgt 43,6 Millionen. Sechs Massnahmen sind vorgesehen. Bis jetzt sind alle auf Kurs. Dazu gehört die Erhöhung der Pflichtlektionen an Mittelschulen um 1 Stunde für Deutschlehrer und Lehrkräfte für moderne Fremdsprachen. Das Verwaltungsgericht hat die Erhöhung als zulässig beurteilt. Ein Rekurs ist aber noch hängig. Unter Dach ist auch der Abzug für ausfallende Hauswirtschaftslektionen. Die geplante Optimierung der Klassengrössen ist im Gange. Daran arbeiten nun die einzelnen Schulen. Nötig werden Zusammenlegungen von Klassen, da weniger Geld zur Verfügung steht. Die geplante Aufwandreduktion bei den Mediotheken wird primär mit Stellenreduktionen bei den Mediothekaren umgesetzt. Sie obliegt den einzelnen Schulen. Der grösste Sparbrocken bei den Mittelschulen ist die Änderung eines Finanzierungsschlüssels. Diese soll bis 2019 12,6 Millionen einbringen. Die Mittelschulen verfügen über ein Jahresbudget von 360 Millionen. Die Schülerzahlen wachsen derzeit moderat. Ab 2020 wird aber ein starkes Wachstum erwartet. Damit wächst auch der Finanzbedarf.

Berufsbildung: Das Sparziel bis 2019 beträgt 34 Millionen. Die geplanten sieben Massnahmen sind auf Kurs. Allerdings verzögert sich die Schliessung der kantonalen Lehrwerkstätten um ein Jahr. Der Berufsbildung steht ein Budget von 351 Millionen zur Verfügung. Die Zahl der Lehrlinge stagniert derzeit. Ab 2020 wird eine Zunahme erwartet.

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