Es zeige sich immer
deutlicher, dass die Kinder mit der heutigen Lösung weder die Lernziele im
Französischen noch im Englischen erreichten, betonten die Vertreter des
Komitees «Ja zur Fremdsprachen-Initiative» am Dienstag in Zürich. Zudem stehe
zu wenig Zeit zur Verfügung, um im Deutsch eine solide Basis zu schaffen.
Zürcher Lehrer plädieren für nur eine Fremdsprache, Landbote, 4.4.
Zürcher Lehrer plädieren für nur eine Fremdsprache, Landbote, 4.4.
Mit der kantonalen
Volksinitiative «Mehr Qualität - eine Fremdsprache an der Primarschule» wollen
der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband ZLV, die Zürcher Kantonale
Mittelstufe zkm und der Lehrerverband SekZH einen Systemwechsel im Kanton
erreichen. Dahinter steht auch die Arbeitsgemeinschaft Schule mit Zukunft.
Heute beginnen die Zürcher Volksschüler mit der ersten Fremdsprache - Englisch
- in der zweiten Klasse. Französisch kommt als zweite Fremdsprache ab der
fünften Klasse dazu. Welche der beiden Sprachen aus der Primarschule verbannt
würde, lässt die Initiative offen, über die das Zürcher Stimmvolk am 21. Mai
befindet.
Keine Abkehr vom
heutigen Ziel
Die Politik ignoriere
die Erfahrungen aus dem Schulalltag, wird Lilo Lätzsch, ZLV-Präsidentin in
einer Mitteilung zitiert. Nicht nur würden die Schüler die Lernziele nicht
erreichen, auch fehlten den Lehrpersonen die zeitlichen und finanziellen
Ressourcen. Zudem kritisiert der ZLV die «mangelhaften Lehrmittel».
Die Initiative bedeute
keine Abkehr vom Ziel der Volksschule, hält das Komitee fest. Mit dem
vorgeschlagenen Weg würden die Schüler nach neun Jahren alle drei Sprachen
besser beherrschen als heute, sind die Lehrerverbände sogar überzeugt. In der
Sekundarschule fiele den Kindern das Lernen einer Fremdsprache zudem leichter.
Hinter der Idee stünden Fachleute fürs Lernen, die jeden Tag mit der
Problematik konfrontiert seien, nicht «Schreibtischtäter oder Politiker»,
betonte Harry Huwiler, ZKM-Präsident, gemäss Mitteilung. Heute lernten die
Kinder «von allem ein Bitzeli» aber nichts richtig. Diese «Fastfood-Pädagogik»
bedeute viel verlorene Zeit.
Der
Zürcher Regierungsrat und der Kantonsrat sprachen sich gegen die Initiative
aus. Nur die SVP, die EDU und ein Teil der Grünliberalen stimmten für die
Vorlage.
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