Der
nationale Lehrerverband wendet sich erstmals gegen zwei Fremdsprachen in der
Primarschule: Er unterstützt die Zürcher Initianten.
Sprachenstreit: Wende beim Lehrerverband, NZZaS, 2.4. von René Donzé
Am 21. Mai wird
im Kanton Zürich darüber abgestimmt, ob nur noch eine Fremdsprache an der
Primarschule unterrichtet werden soll. Am Dienstag lanciert das Initiativkomitee
um den Zürcher Lehrerverband den Abstimmungskampf. Nun kommt Schützenhilfe von
unerwarteter Seite: Der nationale Lehrerverband LCH beteiligt sich mit 5000
Franken an der Kampagne. «Es ist ein symbolischer Beitrag», sagt
Zentralsekretärin Franziska Peterhans.
Die Symbolik ist von grosser Bedeutung:
«Es zeigt, dass der Schweizer Verband hinter unserem Anliegen steht», sagt die
Zürcher Lehrerpräsidentin Lilo Lätzsch. Bis anhin hat sich der LCH stets für
zwei Fremdsprachen in der Primarschule ausgesprochen. Er knüpfte die Zustimmung
allerdings an Forderungen wie Halbklassenunterricht, genügend Lektionen und
eine Evaluation der Lernfortschritte. «Die Zürcher Lehrer haben klar dargelegt,
dass im Kanton Zürich die Bedingungen für gelingenden Unterricht in zwei Fremdsprachen
noch nicht vorhanden sind», sagt Peterhans. Da müsse man sich nicht wundern,
wenn die Lehrerschaft nun eine Fremdsprache in die Oberstufe verschieben wolle.
Störend ist laut Peterhans, dass die Initiative nicht festlegt, welche Sprache
dies sein soll: Der LCH will auf jeden Fall das Frühfranzösisch beibehalten.
Der Beitrag des LCH stammt aus dem Solidaritätsfonds, der etwa auch für
Lohnklagen angezapft wird. Der Entscheid über Vergaben liegt bei der
Geschäftsleitung. Gut möglich, dass der Verband nun auch in anderen Kantonen
den Kampf gegen zwei Frühfremdsprachen unterstützt. In Luzern wird im September
über eine Initiative abgestimmt. «Wir werden beim LCH um einen Beitrag
nachfragen», sagt Lehrerpräsidentin Annamarie Bürkli.
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