Es sind
die Lehrerverbände, die sich an vorderster Front für die Verschiebung der
zweiten Fremdsprache in die Sekundarstufe einsetzen. Sie haben die
Initiative «Mehr Qualität – eine Fremdsprache an der Primarschule» zu ihrer
Sache gemacht. Offenbar will die Politik die Sache doch nicht
ganz aus der Hand geben. Am Montag hat sich in der Sitzungspause des
Kantonsrats ein überparteiliches Grüppchen von Parlamentariern vorgestellt, die
das Anliegen teilen. Es zeigt einmal mehr, dass die Fronten in dieser Frage in
einigen Parteien nicht geschlossen sind. Das trifft am wenigsten für die SVP
zu, obwohl diese ihre Parole erst am Mittwoch offiziell fassen wird. Die GLP
hingegen hat Stimmfreigabe beschlossen, die SP
gehört zur linken Allianz für die Aufrechterhaltung beider Fremdsprachen in der
Primarschule.
Hilfe aus der Politik, NZZ, Walter Bernet, 10.4.
Für die
SP-Minderheit ist am Montag die Hebamme Claudia Wyssen (sp., Uster) vor die
Medien getreten. Zwei Fremdsprachen seien gerade für Kinder, deren
Muttersprache nicht Deutsch ist, zu viel. Wichtig sei, was man am Ende der
Schulzeit erreicht habe, sagt sie. Das Ergebnis des Fremdsprachenunterrichts in
der Primarstufe sei schlicht ungenügend. Anita Borer (svp., Uster) betonte,
dass auch bei Annahme der Initiative am 21. Mai die Lernziele des
Fremdsprachenunterrichts erreicht würden. Es stünde aber in der Primarschule
mehr Zeit zur Verfügung, um die mangelnden Fähigkeiten der Schüler in Deutsch
und Mathematik zu verbessern.
Für
Sekundarlehrer Christoph Ziegler (glp., Elgg) ist es richtig, dass die Politik
sagt, was in welchem Mass in der Schule unterrichtet werden soll. Für das Wie
seien aber die Lehrer zuständig. Sie seien die Bergführer auf dem Weg zum
Gipfel der Fremdsprachenkenntnisse. Diese brächten die Schüler effizienter ans
Ziel, wenn die zweite Fremdsprache erst in der Sekundarschule auf dem Programm
stehe.
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