Lehrer
stellen ihren Schülern gern ein Rätsel: «Was war zuerst da, Huhn oder Ei?» Im
epischen Streit, ob nun Französisch, Englisch oder doch beide Sprachen an der
Primarschule unterrichtet werden sollen, wäre eine ähnliche Frage hilfreich:
«Was war zuerst da, schwache Schüler oder schwacher Unterricht?»
Der Denkfehler an den Schulen, Schweiz am Wochenende, 11.3. von Yannick Nock
Seit Monaten
beherrschen die gleichen Schlagzeilen die Debatte: Der Zusammenhalt des Landes
stehe auf dem Spiel, Französisch auf Primarstufe ist wahlweise grossartig oder
verdammt schlecht. Zuletzt beklagten 97 Prozent der Basler Seklehrer, dass ihreSchüler in der 7. Klasse ein schlechtes Vocabulaire hätten – trotz
Frühfranzösisch. Liegt das nur an den Kindern? Bezeichnend ist, dass
Schulleiter landesweit einen Mangel an Französischlehrern beklagen und deshalb
minderqualifizierte Leute anstellen. Anstatt also alle Energie auf das Wann zu
verschwenden, wäre es sinnvoll, nach dem Wie zu fragen. Wie muss guter
Französischunterricht gestaltet sein? Und nicht: Wann soll er stattfinden? Denn
vielleicht waren ja nicht die schwachen Schüler zuerst da.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen