11. März 2017

Kopf noch länger in den Sand stecken?

Die von Nock geforderten Faktoren für guten Unterricht sind längst bekannt. Mal abgesehen von den Lehrmitteln braucht guter Fremdsprachenunterricht auf der Primarstufe viel mehr Zeit als die 2-3 Lektionen pro Woche. Es braucht Lehrer mit quasi muttersprachlichen Kenntnissen in der Fremdsprache und es braucht kleinere Klassen. Erfüllen wir eine einzige dieser Grundbedingungen? Was wurde getan, um die Qualität des seit den 90-er Jahren umstrittenen Primarfranzösisch zu verbessern? Man hat gleich noch eine neue Fremdsprache mitsamt neuer Didaktik nachgelegt, welche nun ebenfalls mit zu wenig Stunden vermittelt wird und damit wichtige Lektionszeit für den Deutschunterricht wegfrisst. 
Kopf noch länger in den Sand stecken? 11.3. von Urs Kalberer


Unter solchen Voraussetzungen (verbunden mit einer fragwürdigen Lehrmethode)  bleiben auch sehr gute Lehrer unter ihren Möglichkeiten. Die verheerenden Resultate machen nun im Land die Runde. Nock blendet (bewusst?) die Bedeutung der Rahmenbedingungen aus. Für ihn ist die Frage nach dem Alter bei Beginn des Fremdsprachenunterrichts weniger relevant als die Frage, wie guter Unterricht auszusehen hat. Dabei übersieht er die enge Verbindung zwischen Alter, Methode und Zeitbedarf. Nach 20 Jahren Erfahrungen sollte man den Kopf nicht länger in den Sand stecken und endlich die notwendigen Schlussfolgerungen ziehen. Oder sollen die Kinder noch länger als Versuchskaninchen missbraucht werden?  

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