Die von
Nock geforderten Faktoren für guten Unterricht sind längst bekannt. Mal
abgesehen von den Lehrmitteln braucht guter Fremdsprachenunterricht auf der
Primarstufe viel mehr Zeit als die 2-3 Lektionen pro Woche. Es braucht Lehrer
mit quasi muttersprachlichen Kenntnissen in der Fremdsprache und es braucht
kleinere Klassen. Erfüllen wir eine
einzige dieser Grundbedingungen? Was wurde getan, um die Qualität des seit
den 90-er Jahren umstrittenen Primarfranzösisch zu verbessern? Man hat gleich
noch eine neue Fremdsprache mitsamt neuer Didaktik nachgelegt, welche nun
ebenfalls mit zu wenig Stunden vermittelt wird und damit wichtige Lektionszeit
für den Deutschunterricht wegfrisst.
Kopf noch länger in den Sand stecken? 11.3. von Urs Kalberer
Unter solchen Voraussetzungen (verbunden
mit einer fragwürdigen Lehrmethode) bleiben auch sehr gute Lehrer unter ihren Möglichkeiten.
Die verheerenden Resultate machen nun im Land die Runde. Nock blendet
(bewusst?) die Bedeutung der Rahmenbedingungen aus. Für ihn ist die Frage nach
dem Alter bei Beginn des Fremdsprachenunterrichts weniger relevant als die
Frage, wie guter Unterricht auszusehen hat. Dabei übersieht er die enge
Verbindung zwischen Alter, Methode und Zeitbedarf. Nach 20 Jahren Erfahrungen
sollte man den Kopf nicht länger in den Sand stecken und endlich die
notwendigen Schlussfolgerungen ziehen. Oder sollen die Kinder noch länger als
Versuchskaninchen missbraucht werden?
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