Mit Stolz und
Freude übergeben wir heute die gesammelten Unterschriften der Doppelinitiative
– insgesamt über 8000 – der Standeskanzlei in Chur. Wir machen damit darauf
aufmerksam, dass in der Bevölkerung ein grosses Unbehagen besteht in Bezug auf die
Entwicklungen im Bildungswesen. Seit vielen Jahren schreitet der von
internationaler Ebene aus gesteuerte Umbau unseres Schulwesens voran, vorbei an
den demokratischen Institutionen – ein Vorgang, der nie öffentlich diskutiert
wurde.
Pressemitteilung zur Einreichung der Doppelinitiative «Mitsprache bei wichtigen Bildungsfragen» und «Mitsprache bei Lehrplänen», Komitee Gute Schule Graubünden, 15.3.
Es kann nicht
sein, dass unser bewährtes Schulsystem mit einer Verordnung der Regierung durch
ein fundamental anderes ersetzt werden soll. In Zukunft soll der Grosse Rat grundlegende
Lehrplanänderungen beraten. Dies jedoch nicht im Sinne zeitraubender Debatten
über Details.
Die bereits in
Gang gesetzte Neuausrichtung des Unterrichtes auf Kompetenzorientierung und
Individualisierung ist nachweislich nicht zielführend und andernorts (z.B. in
den USA) bereits gescheitert. Darum wollen wir mit der Gesetzesinitiative auch festhalten,
dass Lehrpläne grundlegende Inhalte und Ziele des Unterrichts in den einzelnen
Fächern und die Jahresziele der einzelnen Klassen verbindlich regeln. Unser
Widerstand richtet sich also gegen den aufgedrängten Umbau unseres weltweit
anerkannten Schulsystems.
Die
Bildungshoheit liegt in der Schweiz bei den Kantonen. In Graubünden wurde der
Beitritt zum Harmos-Konkordat von der Stimmbevölkerung abgelehnt. Damit haben
wir die Freiheit, unsere Schule auf kultureller und pädagogischer Grundlage weiterhin
so zu gestalten, dass Jugend und Eltern, sowie die Berufswelt ihre Anliegen
vertreten sehen. Mit der vorliegenden Doppelinitiative thematisieren wir die Besorgnis
erregenden Entwicklungen im Bildungswesen und ermöglichen eine öffentliche
Auseinandersetzung.
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