Der Baselbieter Landrat will den Gebrauch der
neuen Lehrmittel «Mille feuilles», «Clin d’œil» und «New World» im
Fremdsprachenunterricht der Baselbieter Schulen nicht sofort stoppen. Mit 35 zu
40 Stimmen hat er ein Postulat von Jürg Wiedemann (GU) gegen «das
realitätsferne Passepartout-Projekt» abgelehnt. Eine Volksinitiative mit der
gleichen Forderung ist noch hängig.
Weiter mit "Mille feuilles", "Clin d'oeil" und "New World", Basler Zeitung, 17.3. von Thomas Dähler
Die Mehrheit der ablehnenden Stimmen richtete sich gegen den
zusätzlichen Vorstoss im Landrat, der in Anbetracht der hängigen Volksinitiative
überflüssig sei. Wiedemann warb für sein Anliegen aber mit dem Argument, nicht
noch weiteren Jahrgängen die «gescheiterte Mehrsprachendidaktik» zuzumuten.
Alle Umfragen und Untersuchungen würden in die gleiche Richtung weisen: Der
Erfolg der neuen Lehrmittel bleibe aus, selbst bei den Sprechkompetenzen, die
mit den Lehrmitteln besonders gefördert würden.
Vehement verteidigt wurden die strittigen Lehrmittel nur von
Béatrix von Sury (CVP). Diese seien das Resultat der neusten Erkenntnisse der
Sprachwissenschaft und würden den Kinder zu besseren Sprachkenntnissen
verhelfen als zuvor. Paul Wenger (SVP) und Paul Hofer (FDP) nahmen den
gegenteiligen Standpunkt ein. Es gebe zu viele negative Rückmeldungen.
Den Ausschlag dürfte schliesslich das Votum von Regierungsrätin
Monica Gschwind gegeben haben. Gschwind steht dem Projekt Passepartout zwar
kritisch gegenüber. Sie plädierte gestern jedoch dafür, die Resultate der
Untersuchungen nach Schulabschluss des ersten Jahrgangs mit der neuen Didaktik
abzuwarten. Es sei übertrieben, das Projekt bereits als gescheitert zu
bezeichnen.
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