Verbandspolitik ist Interessenspolitik.
Verbände nehmen Einfluss auf die Verwaltung und die Politik, um für all jene,
die sie vertreten das Beste herauszuholen. Das ist auch beim Verband der
Schulleiterinnen und Schulleiter Solothurn (VSL SO) und dem Verband der
Lehrerinnen und Lehrer Solothurn (LSO) nicht anders.
Es braucht die öffentliche Debatte, Solothurner Zeitung, 10.2. Kommentar von Elisabeth Seifert
Rein gewerkschaftliche Anliegen sind aber längst nicht
mehr deren Hauptgeschäft. Seit einigen Jahren gestalten die Verbände die
Solothurner Bildungspolitik wesentlich mit.
Die Bildungsverwaltung macht kaum einen Schritt, ohne
diesen zuvor mit den beiden Verbänden abgesprochen zu haben. Ein Vorgehen, das
Bildungsdirektor Klaus Fischer initiiert hat und das sein Nachfolger Remo Ankli
weiter perfektioniert.
Die Verbände werden von Beginn weg in beinahe sämtliche
Geschäfte miteinbezogen. Sie stossen zudem Entwicklungen an, die von der
Bildungsverwaltung umgesetzt werden. Prominente Beispiele dafür sind das neue
Übertrittsverfahren von der Primarschule in Sekundarstufe I und Anpassungen bei
der Sek-I-Reform.
Die Verbandsspitzen sind zu Einflüsterern des
Bildungsdirektors geworden. Sie regieren gleichsam mit. Ein geschickter
Schachzug. Jedenfalls aus Sicht der Bildungsverwaltung. Diese wird entlastet –
und kommt mit entsprechend wenigen Ressourcen aus. Zudem erspart man sich
kräfteraubende Debatten vor den Augen der Öffentlichkeit.
Die Auseinandersetzungen finden hinter verschlossenen
Türen in Arbeitsgruppen statt. Bildungsfragen gehen uns aber alle etwas an,
nicht nur die grossen Schulverbände. Es braucht die öffentliche Debatte.
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