Der Grosse Rat will nichts davon wissen, ">die
Einführung des Lehrplans 21 zu stoppen. Er lehnte gestern einen
Vorstoss aus SVP-Kreisen mit 123 zu 21 Stimmen klar ab. Thomas Knutti (SVP,
Weissenburg) wollte mit der Motion alle Vorbereitungsarbeiten sistieren, bis
über die Initiative «Für demokratische Mitsprache – Lehrpläne vors Volk»
abgestimmt wird.
Lehrplan 21 wird nicht sistiert, Berner Zeitung, 24.1. von Marius Aschwanden
Diese verlangt, dass Lehrpläne künftig dem Grossen Rat und im Falle
eines Referendums auch dem Volk vorgelegt werden müssen. Dies würde rückwirkend
auch für den Lehrplan 21gelten. Das neue
Regelwerk wird im Kanton Bern gestaffelt ab August 2018 eingeführt.
Es mache schlicht keinen Sinn, «jetzt Ressourcen und Geld zu
verschwenden, wenn noch nicht einmal klar ist, wie das Volk dereinst
entscheiden wird», argumentierte Knutti. Damit war er jedoch allein auf weiter
Flur. Für SVP-Fraktionssprecherin Annegret Hebeisen (Münchenbuchsee) etwa war
klar: «Wenn man die Vorbereitungen jetzt stoppt, so wäre das, wie wenn man in
einem fahrenden Zug die Notbremse ziehen würde.»
Und das sei nicht im Sinne der meisten SVP-Grossräte. Dem schloss sich
auch der Grossteil der anderen Parteien an. Einzig die EDU unterstützte das
Anliegen.
Erziehungsdirektor Bernhard Pulver (Grüne) betonte, dass er derzeit gar
keine Legitimation habe, die Einführung des Lehrplans 21 zu stoppen. Eine Reihe
von Entscheiden im Grossen Rat hätten die Stossrichtung stets bestätigt.
Trotzdem fürchte er den anstehenden Volksentscheid nicht.
Deshalb soll die Initiative so rasch wie möglich zur Abstimmung
gelangen. Der provisorische Termin sei der 4. März 2018. Sollte die Initiative
angenommen werden, könnte eine allfällige inhaltliche Abstimmung über den
Lehrplan 21 im Jahr 2020 stattfinden. Würde dieser abgelehnt, sei ein Ausstieg
noch immer möglich, so Pulver.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen