Spitze in Mathe, aber 13 Prozent schlechter
als 2012 und 2009, was einem halben Schuljahr entspricht? Ratlosigkeit herrscht
wegen der Pisa-Resultate: Schuld seien die neue Messmethode mit Computer, die
geringere Teilnehmerzahl, die vielen Migranten, die Gesprächsverweigerung der
OECD. Nun haben aber andere Länder ihre Daten schon in früheren
Pisa-Durchgängen computergestützt erhoben. Dort gab es auch schon deutliche
Unterschiede zwischen Papier- und Computertests. Hätte man also die Probleme
voraussehen können? Jedenfalls scheint sich zu zeigen, dass Kompetenz keine
verlässlich stabile Grösse ist, sondern vom Messverfahren abhängt. Dies sollte
den Messgläubigen grundsätzlich zu denken geben und sie dazu animieren, den
schillernden Begriff der Kompetenz überhaupt zu hinterfragen. Die ganze
unselige Testerei und Messerei wird eigentlich zur Farce und wirft die Frage
auf, ob die Kosten für die aufwendige Evaluation tatsächlich gerechtfertigt
sind und ob sich das hektische Herumschrauben an der Schule wirklich lohnt.
Basler Zeitung, 8.12. Leserbrief von Felix Schmutz
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