Es
schleckt keine Geiss weg, dass die Schweizer Volksschule im neusten
PISA-Ranking an Terrain eingebüsst hat. Bildungsfachleute sehen die Ursache des
Abstiegs primär in der Umstellung auf ein computerbasiertes Testverfahren mit
ungewohnten Testabläufen Dies mag bis zu einem gewissen Grad zutreffen, doch
die äusserst bescheidenen Resultate im Bereich der deutschen Sprache erklärt
dies nicht. 20 Prozent Schulabgänger, die nur über rudimentäre
Deutschkenntnisse verfügen, sind ein unübersehbares Alarmzeichen.
Deutschresultate der PISA-Studie macht Schulreformer sprachlos, Komitee "Lehrplan vors Volk", 11.12.
Erstaunlicherweise ziehen weder die Schweizer Erziehungsdirektorenkonferenz
noch viel zitierte Bildungsforscher den Schluss, dass das Resultat auch in einem
Zusammenhang mit einzelnen Schulreformen stehen könnte. Ausgehend von einigen
grossen Pädagogischen Hochschulen sind längst vor der Einführung des neuen
Lehrplans bewährte didaktische Konzepte abgewertet und neue umstrittene
Lernformen eingeführt worden. Trainieren und Üben im Bereich des
Sprachenerwerbs gelten als wenig effizient und mit dem gemeinsamen
Klassenunterricht hat die moderne Didaktik ihre liebe Mühe. Das von der EDK
deklarierte Ziel, den Anteil der Schüler mit ungenügenden Deutschkenntnissen in
den nächsten Jahren zu halbieren, ist begrüssenswert. Damit dies gelingt,
erwarten wir aber, dass ohne bildungspolitische Scheuklappen nach den wahren
Ursachen gesucht wird.
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