Der neue Lehrplan sei auf guten Wegen, hiess es in
einer Medienmitteilung der Bildungsdirektion vom letzten Freitag. Es ging um
eine Befragung zu den Lektionentafeln, welche den interessierten Parteien undVerbänden zur Vernehmlassung zugestellt worden war. Die Bildungsdirektion
schränkte dabei die Antwortmöglichkeiten stark ein, indem nur Fragen zu den
Lektionentafeln gestellt wurden.
Medienmitteilung des Komitees "Lehrplan vors Volk", 5. 12.
Die Bildungsdirektion blendet in ihrer
Mitteilung aus, dass über den neuen Lehrplan am Ende des nächsten Jahres eine
Abstimmung stattfinden wird. Da geht es nicht nur um die Lektionentafeln,
sondern um die generelle Frage, ob der Kantonsrat und in letzter Instanz das
Volk noch eine Mitsprachemöglichkeit hat.
Die generelle Kritik am Lehrplan 21,
die von mehreren Vernehmlassungsteilnehmern genannt wurde, fand kaum Beachtung.
Mit keinem Wort wurde die mehrfach kritisierte Tatsache erwähnt, dass die
kantonale Hoheit in Bildungsfragen umgangen wird, indem der von der EDK
vorgelegte umfassende Lehrplan den Kantonen gar keinen Spielraum mehr lässt.
Ebenso unerwähnt bleibt, dass die demokratische Mitsprache untergraben wird,
indem bereits jetzt – und ungeachtet der laufenden Initiative – die Lehrmittel
für den neuen Lehrplan erstellt werden.
Die Lektionentafeln spielen zweifellos
eine zentrale Rolle bei der Umsetzung des neuen Lehrplans. Umso erstaunlicher
ist es, dass trotz einer grossen Zahl bedeutender Kritikpunkte bei den
Lektionentafeln auf eine generelle Zustimmung zum Lehrplan geschlossen wird.
Gegenargumente zu verschweigen ist unserer Demokratie und Meinungsfreiheit
nicht würdig. Wir hoffen, dass sich die kritischen Stimmen im Volk, die
zweifelslos zahlreich sind, keinen Maulkorb verpassen lassen.
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