4. Dezember 2016

Bessere Verteilung der Lektionen gefordert

Der Bildungsrat hat am Freitag die Ergebnisse der Vernehmlassung zur Zürcher Version des Lehrplans 21 veröffentlicht. Bestärkt fühlen sich die Lehrerverbände in ihrer Kritik an der Lektionentafel: Ein Fingerzeig für den Bildungsrat sei das Resultat, schreibt der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband ZLV, und SekZH geht davon aus, dass der Bildungsrat die Lektionentafel entsprechend anpassen werde. «Unter dieser Prämisse steht der Einführung des neuen Lehrplans nichts mehr im Wege», heisst es in der Stellungnahme. Dass diese Aussage sich als richtig erweisen dürfte, zeigen auch die beiden Abstimmungsresultate vom letzten Sonntag in den Kantonen Schaffhausen und Thurgau. In beiden Kantonen mussten die Lehrplangegner unerwartet hohe Niederlagen einstecken.
Gute Karten für Lehrer, NZZ, 3.12. von Walter Bernet


Die Lehrerverbände haben gemeinsam gefordert, dass die Lektionen besser auf die einzelnen Stufen verteilt werden. Zu viele davon seien insbesondere in der Mittelstufe und in der zweiten Sekundarklasse vorgesehen. Mit einer besseren Verteilung lasse sich der pädagogisch wertvolle Halbklassenunterricht beinahe auf dem heutigen Niveau halten. Der Sekundarlehrer-Verband SekZH legt zudem Wert darauf, dass «Medien und Informatik» als eigenständiges Fach aufgenommen wird und dass der Projektunterricht – insbesondere im Hinblick auf den Übertritt in die Berufsausbildung – weiterhin obligatorisch bleibt.

Insgesamt kommt im 48-seitigen Bericht zur Vernehmlassung das ganze bekannte Spektrum von Einwendungen gegen den Lehrplan 21 zum Ausdruck. Dessen Inhalte würden aber überwiegend bestätigt, teilt die Bildungsdirektion mit. Kritik gibt es namentlich am Zeitpunkt der Einführung – hängig ist noch die Volksinitiative «Lehrplan vors Volk» – und an den finanziellen Ressourcen, vor allem für die Weiterbildung.

Zum Ausdruck kommt in den Antworten, dass die Stärkung der Mint-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) ein allgemeines Anliegen ist. Breite Zustimmung erhält die Verlegung vom Beginn des Unterrichts in Englisch von der zweiten in die dritte Klasse – wie in den meisten Kantonen üblich. Die Erweiterung des Fachs Religion und Kultur um Ethik stösst auf Zustimmung. Es soll als eigenständiges Fach unterrichtet werden. Noch im Dezember berät der Bildungsrat über allfällige Anpassungen. Über die Inkraftsetzung entscheidet er im Frühling 2017.


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