Die
Kommission für Bildung und Kultur des Zürcher Kantonsrats lehnt die Volksinitiative„Mehr Qualität – eine Fremdsprache an der Primarschule“ mit 9:6 Stimmen ab. Für
das Initiativkomitee kommt dieser heute kommunizierte Entscheid nicht
überraschend. Es ist jedoch erfreut über die bedeutende Minderheit, welche die
Initiative unterstützt. Dies verdeutlicht den Handlungsbedarf und zeigt, dass
das Anliegen in der Volksabstimmung eine Chance hat.
Minderheitsstimmen lassen hoffen, Medienmitteilung Komitee Fremdspracheninitiative, 6.10.
Die 6 Befürworterinnen und
Befürworter der Fremdspracheninitiative haben die Probleme erkannt: Die heutige
Regelung mit zwei Fremdsprachen in der Primarschule überfordert viele
Schülerinnen und Schüler und führt zu unbefriedigenden Resultaten. Das Ziel
bleibt, dass die Jugendlichen am Ende der Volksschule zwei Fremdsprachen
beherrschen. Doch dazu gibt es einen effizienteren Weg als heute. Die
Kommissionsminderheit vertritt dabei dieselbe Meinung wie das Initiativkomitee:
Konzentration auf eine Fremdsprache in der Primarschule und Einführung der
zweiten Fremdsprache in der Sekundarstufe.
Das Initiativkomitee ist erfreut,
dass eine bedeutende Minderheit der Kommission der Argumentation der Initiative
gefolgt ist. Dies verdeutlicht, dass hoher Handlungsbedarf besteht. Weiter
zeigt das Stimmenverhältnis, dass die Initiative trotz der wahrscheinlichen
Ablehnung im Kantonsrat grosse Sympathie geniesst und in der Abstimmung eine
Chance haben wird. Die Lehrpersonenverbände fühlen sich umso mehr ermutigt,
sich voll für die Initiative einzusetzen.
Enttäuscht sind Initiativkomitee und
die Verbände von der Mehrheit der KBIK, die sich für den Status quo
ausgesprochen hat. Diese Volksvertreterinnen und -vertreter negieren die
Probleme des aktuellen Fremdsprachenunterrichts und nehmen die Anliegen der
Schule offenbar nicht ernst. Woher sie die Sicherheit nehmen, dass die meisten
Kinder mit zwei Fremdsprachen nicht überfordert seien, entzieht sich dem
Initiativkomitee. Der Schulalltag und die Rückmeldungen der rund 4000
ZLV-Mitglieder – also der Lehrpersonen vor Ort in den Schulen – zeigen ein
anderes Bild.
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