Monika Knill wurde von einem Schulpräsidenten "charmant" begrüsst, Bild: Manuel Nagel |
"Es ist ein föderales Meisterwerk", Thurgauer Zeitung, 2.6. von Manuel Nagel
«Ich weiss nicht, ob Monika Knill die kompetenteste Vertreterin ist,
wenn es um den Lehrplan 21 geht, aber sie ist im Thurgau sicher die höchste»,
kündigte Schulpräsident Markus Mendelin die Bildungsministerin des Kantons an.
Die Regierungsrätin – und frisch gewählte Präsidentin des
Regierungsrates – gestand, dass der neue Lehrplan nicht gerade die leichteste
Bettlektüre sei, die einen wach hielte. Hin und wieder sei er zudem so
formuliert, wie sie selber es auch nicht ausdrücken würde. Dennoch warb Monika
Knill überzeugend dafür.
Netzwerk funktioniert gut
Nebst Vertretern der Volksschulgemeinde waren an diesem Abend auch
zahlreiche Vertreter der Amriswiler Fachgeschäfte, des Industrievereins und des
Gewerbevereins anwesend.
Diese gemeinsamen Weiterbildungen von Schule und Gewerbe seien wichtige
Veranstaltungen, weil das Netzwerk zwischen diesen beiden Akteuren elementar
für die Entwicklung der Schüler sei, sprach Markus Mendelin zu den Anwesenden.
Hansulrich Giger, Schulleiter der Sekundarschule Grenzstrasse, dankte
den anwesenden Gewerblern für ihre Zusammenarbeit im Projekt Lift.
Sein Kollege von der Sekundarschule Egelmoos, Berni Hartmann, schlug in
die gleiche Kerbe: «In der kurzen Zeit, in der ich nun als Schulleiter tätig
bin, durfte ich erfahren, wie gut dieses Netzwerk funktioniert, wie schnell und
unkompliziert Lösungen gefunden werden.»
Ein Lehrmeister wollte von der Regierungsrätin wissen, ob es denn auch
im Thurgau Bestrebungen gebe, die Beurteilung mit Noten abzuschaffen, wie es
derzeit in anderen Kantonen angedacht werde. Knill konnte diese Bedenken
allerdings wegwischen. Überhaupt ändere sich nicht wirklich viel,
beschwichtigte sie. Gerade im Thurgau würden den einzelnen Schulgemeinden eine
grosse Autonomie und viele Freiheiten gewährt. Es werde nicht vorgegeben, ob
man nun in der Primarschule altersdurchmischt unterrichtet, oder das System der
durchlässigen Sekundarschule gewählt werde.
Der Lehrplan 21 sei strukturneutral und für die Lehrpersonen würde sich
auch nicht allzu viel ändern. Der neue Lehrplan sei mehr ein Planungsinstrument
für Lehrerinnen und Lehrer und sei nicht so verbindlich, wie einige glauben
würden. Für Regierungsrätin Knill ist der Lehrplan 21 – 21 deshalb, weil
sämtliche 21 deutschsprachigen Kantone mitgewirkt haben – ein «föderales
Meisterwerk», das die Autonomie der einzelnen Kantone trotzdem respektiere.
Obligatorisches Thurgauerlied
So enthalte der neue Thurgauer Lehrplan einige Besonderheiten, führte
Knill aus: «Bei uns ist die Verkehrserziehung durch die Polizei sehr wichtig.»
Diese sei jedoch im Rahmenlehrplan nicht drin. Auch müssten die Thurgauer
Kinder zwischen der 3. und 6. Klasse mindestens einmal mit dem Thurgauerlied in
Kontakt kommen. Jedoch werde nicht vorgeschrieben, in welcher Form das zu
geschehen habe.
«Sollten Sie Fragen haben, so kontaktieren Sie unser Amt für
Volksschule», ermunterte Knill die Amriswiler Gewerbler und nahm den Ball von
Schulpräsident Mendelin zu Beginn nochmals auf: «Da gibt es Leute, die mehr
wissen als ich. Aber mit so einer kompetenten Schulgemeinde wie Amriswil müssen
Sie nicht nach Frauenfeld gehen.»
«Ich weiss nicht, ob Monika Knill die kompetenteste Vertreterin ist, wenn es um den Lehrplan 21 geht, aber sie ist im Thurgau sicher die höchste», kündigte Schulpräsident Markus Mendelin die Bildungsministerin des Kantons an.
AntwortenLöschenDer Amriswiler Schulpräsident fand wohl seine Begrüssung ausserordentlich witzig. Ich finde sie daneben.
...für die Lehrpersonen würde sich auch nicht allzu viel ändern. Der neue Lehrplan sei mehr ein Planungsinstrument für Lehrerinnen und Lehrer und sei nicht so verbindlich, wie einige glauben würden.
AntwortenLöschenWie verbindlich ist er denn jetzt?