René Donzé hat recht: Eine Idee hat Schiffbruch erlitten. Dies vor
allem auch, weil das Problem der verhaltensauffälligen und lernschwierigen
Kinder, die den Unterricht erschweren oder kaputtmachen, bis heute nicht gelöst
worden ist. Kinder, die das richtige Mass nicht finden können oder denen nicht
gezeigt wurde, wo dieses ist. Zu viele Eltern, aber auch zu viele Lehrerinnen
und Lehrer, die ihren Job nicht recht machen wollen oder ihn nicht mehr recht
machen können. Und eine Gesellschaft, die mit ihren laufend wachsenden
Ansprüchen eine Volksschule geschwächt und überfordert hat, die nur
funktioniert, wenn die Gemeinschaft der Klasse funktioniert: Eine explosive
Mischung, die man lange mit viel Hilfspersonal und noch mehr Geld zu
entschärfen versucht hat. Jedoch ohne Erfolg. Und nun beginnt auch noch das
Geld zu fehlen. Je länger wir warten, desto radikaler wird die nötige Kur
werden. Die Gesellschaft muss ihre Ansprüche reduzieren, Eltern gehören mehr in
die Pflicht genommen, und Lehrer müssen noch dezidierter in ihrem Kernjob, dem
Unterricht, gefördert und gefordert werden. Dabei ist die Frage nicht: Geht das
überhaupt? Sondern: Wie kriegen wir das alles rechtzeitig hin?
Leserbrief, NZZaS, 27.3. von Markus Stauffenegger
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