Das Wichtigste zuerst: Der
Lehrplan 21 und sein Kompetenzbegriff basiert nicht auf einer bürokratischen
Initiative oder auf marktkonformen Begehren. Er ist das Resultat von
weitreichender Forschung über das Lernen und Vergessen. Diese hat gezeigt,
dass nachhaltiges Lernen an anderen Orten im Gehirn stattfindet als das
Prüfungslernen. Nachhaltiges Lernen bedarf einer vernetzten vertieften
Auseinandersetzung mit Lerninhalten, um Spuren im Gehirn zu hinterlassen. Das
Prüfungslernen und das damit verbundene Vergessen führt durch fehlende
Vernetzung zum Verlust der Erreichbarkeit des Erlernten.
Nachhaltiges Lernen ist mehr als essenziell, Basler Zeitung, 22.3. Leserbrief von Christian Zuber
Der grösste Gewinn am
Erlangen einer Kompetenz liegt aber darin, dass Kompetenzen auch in anderen
Gebieten eingesetzt und trainiert werden können. Um Bildung zu erzeugen, muss
etwas gebildet werden, was auch später erreichbar bleibt und anwendbar ist.
Gerade in den Mint-Fächern ist dies vermehrt der Fall; das Wissen allein nützt
nichts. Die Schüler und Schülerinnen müssen befähigt werden,
Naturwissenschaftliches und Technisches zu verstehen, was im englischen
Sprachraum als «Literacy» bezeichnet wird.
Dieses Forschungsresultat zeigt wieder einmal, wie wenig glaubwürdig die Resultate der Hirnforschung sind. Offenbar haben wir bisher nicht "nachhaltig" gelernt, weil wir diesen neuen "Kompetenzbegriff" nicht kannten. Oh, schöne neue Welt, der Gehirnwäsche!
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