23. März 2016

Kompetenz setzt Wissen voraus

Christian Zuber verteidigtim Leserbrief die «Kompetenzen» des Lehrplans 21. Dabei bringt er einiges durcheinander. Es stimmt: Die Lernforschung weist darauf hin, dass nachhaltiges Lernen durch das vielfältige Verknüpfen und verstehende Aneignen von Wissenselementen entsteht. Aber erst wenn solches Wissen vorhanden ist, kann es sinnvoll angewendet werden. «Kompetenz» ist das erworbene Potenzial, verstandenes Wissen auf die Lösung von Problemen anzuwenden. Somit setzt Kompetenz Wissen voraus; Kompetenz ohne Wissen gibt es nicht, schon gar nicht in den Mint-Fächern! Kompetenzen lassen sich auch nicht einfach auf ein anderes ­Gebiet übertragen. Das glückt nur dann, wenn auf dem neuen Gebiet die erlernten Fähigkeiten in ähnlicher Weise ­genutzt werden können.
Kuddelmuddel um die Kompetenzen, Basler Zeitung, 23.3. Leserbrief von Felix Schmutz


Wer zum Beispiel gelernt hat, auf dem Fahrrad zu balancieren, kann diese Kompetenz auch aufs E-Bike übertragen. Hingegen weiss er damit noch nicht, wie er den Motor handhaben muss. Deshalb kann man auch nicht ­generell das «Lernen lernen», in der Hoffnung, gleichsam ein Generalabonnement zum «Alleswissen» oder «Alleskönnen» in die Hand zu bekommen.

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