Auf die Deutschschweizer Erziehungsdirektoren kommen unruhige
Zeiten zu. In Appenzell Innerrhoden und im Baselbiet stehen in den kommenden
Monaten Volksabstimmungen an, mit denen der Lehrplan 21 verhindert werden soll.
Die Entscheide werden Signalwirkung haben für andere Kantone, und sie werden
die Debatten um das umstrittene Reformprojekt noch einmal befeuern. «Die
Abstimmungen werden kein Spaziergang werden», sagt Christian Amsler, Präsident
der Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz (D-EDK), «aber ich bin
zuversichtlich, dass die Bevölkerung den Mehrwert eines harmonisierten
Lehrplans erkennt.» Dieser erleichtere nicht nur die Mobilität von Schülern und
Lehrern in den beteiligten Kantonen, sondern sorge auch für gleiche
Bildungsstandards.
Harmonisierte Lehrpläne, NZZ, 23.3.
Dies sei auch der Grund, weshalb in den kantonalen Parlamenten
praktisch alle Vorstösse der Lehrplan-21-Gegner deutlich abgelehnt worden
seien, so Amsler. Kurz vor den Volksbegehren hat nun die D-EDK eine
Zwischenbilanz zur Einführung des Lehrplans 21 gezogen. Mit Zufriedenheit wurde
registriert, dass die Lehrplan-Vorlage bei den zuständigen Gremien in den
Kantonen «breite Akzeptanz» gefunden hat und die Einführungsarbeiten «gut
vorankommen», wie es in der entsprechenden Medienmitteilung heisst. In
Basel-Stadt und -Landschaft wird bereits seit Beginn des Schuljahres 2015/16
mit einem neuen kompetenzorientierten Lehrplan gearbeitet, auf das Schuljahr
2017/18 sollen weitere neun Kantone folgen. Hinter dem Projekt stünden nicht
nur die wichtigsten Lehrerverbände, sondern auch die grössten
Wirtschaftsverbände, so die D-EDK.
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