Die Bündner Regierung genehmigt den Lehrplan 21 GR inklusive
Lektionentafeln. Die Inkraftsetzung erfolgt für den Kindergarten bis zur
2. Klasse der Sekundarstufe I auf das Schuljahr 2018/19 und für
die 3. Klasse der Sekundarstufe I auf das Schuljahr 2019/20.
Inkraftsetzung Lehrplan 21 Graubünden, Kanton Graubünden, 17.3.
Der von der Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz im Herbst 2014 freigegebene Lehrplan 21 wird vom Kanton umfassend übernommen. Unverbindliche Inhalte wurden ergänzt und Anpassungen bezüglich der kantonalen Rahmenbedingungen vorgenommen. Die verschiedenen Lektionentafeln der drei Sprachregionen sind bestmöglich aufeinander abgestimmt und kohärent zu anderen Kantonen.
Dem Regierungsbeschluss liegt ein umfassender Bericht zur Umsetzung des Lehrplans 21 GR zugrunde. Dieser zeigt auf, mit welchen Massnahmen die Schulen auf den neuen Lehrplan vorbereitet werden. Damit der Umsetzungsprozess optimal gelingt, werden die kantonalen Umsetzungsmassnahmen auf sechs Jahre von 2016 bis 2021 verteilt. Diese umfassen insbesondere Informationsveranstaltungen, Beratungen für Schulen sowie obligatorische Weiterbildungen für Lehrpersonen und starten im Herbst 2016. Mit diesem Vorgehen ist gewährleistet, dass ab dem Schuljahr 2021/22 sämtliche Bündner Schulen den Lehrplan vollständig umsetzen.
Als nächsten Schritt beantragt die Regierung im Juni 2016 beim Grossen Rat einen Verpflichtungskredit zur Umsetzung des neuen Lehrplans 21 GR.
Der umstrittene Lehrplan 21 soll also eingeführt werden, bevor das Volk über die Volksinitiative abgestimmt hat. Damit zeigt Regierung nicht nur wenig Demokratieverständnis, sondern wagt ein Experiment mit höchst ungewissem Ausgang für unsere Kinder. In seinem neuesten Buch "Lehrerdämmerung" rechnet der Philosoph Christoph Türcke mit der „neuen Lernkultur“ in den Schulen ab. Er befürchtet das Ende eines ganzen Berufsstandes. Das „konstruktivistische“ Dogma des „selbstgesteuerten Lernens“ in den „Grundlagen für den Lehrplan 21“ der D-EDK verbietet dem Lehrer, seine Hauptaufgaben wahrzunehmen: Er darf sein Wissen nicht weitergeben, nicht mehr unterrichten, nicht erklären, nicht motivieren und nicht erziehen. Das ist, wie wenn man den Journalisten das Schreiben verbieten würde, weil man sich nur dann eine eigene Meinung „konstruieren“ könne. Das könnte das Ende des Lehrerberufs bedeuten, weil „Lernbegleiter“ keine qualifizierte Ausbildung brauchen, um Arbeitsblätter von Bertelsmann & Co. vom Internet herunterladen und an die Schüler verteilen zu können. Das können auch gratis arbeitende Senioren oder Zivildienstleistende. Verschwinden die qualifizierten Lehrer, sinkt unser Bildungsniveau in den Keller und zieht Wirtschaft und Wohlstand mit hinunter.
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