Der Austausch zwischen den Sprachregionen gehört zu den Aufgaben der ch Stiftung
Aufbruch beim schulischen Austausch, sda, 4.2.
Es fehle an einer Strategie, die Performance sei
schlechter, als nach aussen hin dargestellt, hiess es in dem Bericht. Beim
Sprachenaustausch würden zudem die Ziele verfehlt: Bis 2016 sollten gemäss
Leistungsvereinbarung jährlich 30'000 Schülerinnen und Schüler einen Austausch
absolvieren. Nach Angaben der ch Stiftung waren es jedoch nur rund 16'000
Teilnehmer.
Die Untersuchung kam auch zum Schluss, dass ganze
87 Prozent des jährlichen Budgets in die Verwaltung fliessen und nur 10 Prozent
in Projekte und Öffentlichkeitsarbeit. Bisher erhielt die Stiftung rund 1
Million vom Bund für die Förderung des Austauschs, 2016 wurde das Budget sogar
noch aufgestockt. Die ch Stiftung ist auch für die Übergangslösung für das
Studenten-Austauschprogramm Erasmus+ verantwortlich. Diese wurde 2015 mit
insgesamt 22,61 Millionen Franken gefördert.
Neuanfang nötig
Die festgestellten Mängel haben beim Entscheid
mitgespielt, die jahrzehntelange Zusammenarbeit aufzulösen. Vor allem aber soll
die Förderung des nationalen und internationalen Austauschs ganz neu
organisiert werden. Mit der ch Stiftung sahen die Verantwortlichen im Bundesamt
für Kultur und im Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation
(SBFI) dafür offenbar keine Perspektive.
"Wir brauchen einen Neuanfang", sagte
Josef Widmer, stellvertretender Direktor des SBFI, der Nachrichtenagentur sda
am Donnerstag. Diesen Neuanfang soll eine neue Agentur machen, die 2017 an den
Start geht. Nach Angaben von Widmer handelt es sich um eine gemeinsame Organisation
von Bund und Kantonen, in der neu die Erziehungsdirektorenkonferenz EDK eine
zentrale Rolle spielt. Dadurch sollen auch die Schulen selber besser
eingebunden werden.
Begeisterung wecken
Beim Bund erhofft man sich davon neue Impulse:
"Wir brauchen eine Organisation, die in der Lage ist, die Akteure zu
begeistern und beim schulischen Austausch etwas in Gang zu bringen", sagte
Widmer. Es gebe die berechtigte Erwartung, dass etwas passiere, wenn man so
viel Geld einsetze. Der schulische Austausch zwischen den Sprachregionen ist im
Zusammenhang mit dem Streit um den Fremdsprachenunterricht in Bundesbern zur
Zeit ein grosses Thema.
Laut Widmer soll die neue Agentur schlanker
aufgestellt sein als die ch Stiftung. Zudem sei eine flexible Organisation
nötig. Das ist nicht zuletzt deshalb wichtig, weil völlig unklar ist, wie es
mit dem europäischen Austauschprogramm Erasmus+ weitergeht. Die Schweizer
Teilnahme ist seit Annahme der Masseneinwanderungsinitiative im Februar 2014
sistiert. Kommt keine Einigung mit der EU zu Stande, muss sich die Schweiz
weiterhin selber organisieren.
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