Die Gegner
des Lehrplans 21 sammeln derzeit Unterschriften für eine Volksinitiative gegen
dessen Einführung. Zu ihnen gehört der Bieler Bildungspolitiker und Lehrer
Alain Pichard (GLP), der sagt: «Vermessungswahn, Outputorientierung, Normierung
und Standardisierung werden die Kreativität der Volksschule einschränken.» Der
bernische Erziehungsdirektor Bernhard Pulver (Grüne) sieht das freilich anders.
Pulver setzt sich Kritik aus, Bieler Tagblatt, 6.2. von Patrick Furrer
Zwar versteht er, dass das Projekt für Verunsicherung
sorgt, das komme aber vor allem daher, dass vielen Leuten Informationen fehlen,
um sich ein umfassendes Bild zu machen. Informiert hat der Erziehungsdirektor
schon verschiedentlich, bisher vor allem die Lehrer. Nach einer
Elternveranstaltung im November in Bern kommt Pulver nun diesen Montag nach
Biel. Gut möglich, dass er sich kritischen Fragen stellen muss. Organisiert
wird der Informationsabend vom Gesamtelternrat der Stadt Biel. Cristina
Zimmermann, Präsidentin des Elternrats, besuchte bereits die Veranstaltung in
Bern, die sie als «positiv» empfand. Es hätten viele Fragen von Zuhörern
beantwortet werden können. Da aus Biel aber nur zwei Personen anwesend waren,
habe sie den Erziehungsdirektor angefragt, ob er auch in Biel einen Themenabend
führen könnte.
Ängste abbauen
Der Lehrplan 21 strebt die Harmonisierung des
Schulwesens an. Eine Veränderung wird sein, dass künftig die
Kompetenzorientierung und das Unterrichtsverständnis im Vordergrund stehen. Der
Themenabend beleuchtet Fragen wie: Welche Auswirkungen hat der Lehrplan an den
bernischen Schulen? Wie werden die Kompetenzen beurteilt? Wie wird der Lehrplan
im Kanton Bern umgesetzt? Erziehungsdirektor Pulver will für die Umsetzung
werben, aber auch Ängste abbauen. Nach seiner Aussage soll sich mit dem neuen
Lehrplan nicht viel ändern, er sei weder besser noch schlechter als der alte.
«Es geht darum, den gesetzlichen Anspruch der Harmonisierung umzusetzen», sagt
Pulver. Auf jeden Fall bietet der Montagabend auch Kritikern Gelegenheit, sich
an der Diskussion zu beteiligen. Für Alain Pichard ist es wichtig, dass ein
objektives Bild entsteht. «Die Erziehungsdirektion liebt Auftritte, in denen
sie ungestört von Gegenargumenten in ihrem Sinne informieren kann», sagt
Pichard. Das sich mit dem Lehrplan 21 nicht viel ändere, sei nicht wahr.
Info:
Der Themenabend findet am Montag von 18.30 bis 20.30 Uhr in der Aula des
Schulhaus Plänke statt. Anmeldungen sind erwünscht unter:
annika.degen@bluewin.ch
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