Die St.Galler Regierung hat eine Interpellation der SVP-Fraktion zu den
Deutschkenntnissen fremdsprachiger Schüler an der Volksschule beantwortet. Die
SVP-Fraktion schrieb darin, es komme immer häufiger vor, dass fremdsprachige
Kinder, die weder eine Schweizer Landessprache noch Englisch könnten, in
Regelklassen eingegliedert würden. Es sei erwiesen, dass dies auf den
Fortschritt der übrigen Schülerinnen und Schüler einen schlechten Einfluss
habe. Die SVP-Fraktion fragt unter anderem, ob die Regierung einen
Gesetzesauftrag begrüssen würde, der sprachliche Voraussetzungen für den Eintritt
in Regelklassen fordert. Zudem will sie wissen, ob eine Kostenbeteiligung der
Eltern am Deutschnachhilfeunterricht denkbar wäre.
Kostenpflicht für Deutschlektionen unzulässig, St. Galler Tagblatt, 15.2.
Die Regierung entgegnet, es treffe nicht zu, dass die Schüler generell
immer schlechter Deutsch könnten. «Der Anteil fremdsprachiger Schülerinnen und
Schüler liegt zwischen 18 und 21 Prozent – er ist seit Jahren etwa gleich
hoch.» Schulische Probleme könnten auftreten, wenn in bestimmten Quartieren
oder Gemeinden viele Schüler mit Migrationshintergrund einzelnen Klassen
zugeteilt würden.
Eine gesetzliche Mindestanforderung an Deutschkenntnissen für den
Eintritt in Regelklassen lehnt die Regierung ab. «Das wäre verfassungswidrig.»
Alle Kinder, die sich im Kanton aufhielten, hätten unverhandelbar das Recht und
die Pflicht, die Volksschule zu besuchen. Vorbehalten bleiben
sonderpädagogische Massnahmen. Beispielsweise gibt es den begleitenden
Unterricht in Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Kinder mit geringen
Deutschkenntnissen besuchen diesen schon im Kindergarten.
Chancengleichheit gefährdet
Auch eine Kostenbeteiligung der Eltern an Deutschnachhilfe sei
unzulässig, so die Regierung. «Der verfassungsmässig gewährleistete
Grundschulunterricht hat nicht nur ausreichend, sondern auch unentgeltlich zu
sein.» Darin eingeschlossen seien falls notwendig auch sonderpädagogische
Massnahmen. Abgesehen von der Rechtslage werde die Chancengleichheit
beeinträchtigt, wenn sich Eltern an Deutschlektionen finanziell beteiligen
müssten.
Wenn ich Online-Kommentare verschiedener SVP-Anhänger lese, die Schweizer sind, würde ich es begrüssen, wenn die SVP Deutsch als Sprachförderungskurs anbieten würde. Geld wäre vorhanden ;-)
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