Jugendliche aus dem Schwarzbubenland sollen ab dem nächsten
Schuljahr keine weiterführenden Schulen im Baselbiet oder in Basel besuchen.
Dieser Entscheid der Solothurner Regierung wird von der Bildungs- und
Kulturkommission gestützt.
Kein zwölftes Schuljahr, Basler Zeitung, 15.12. von Dina Sambar
Um
zu sparen, hat der Kanton das freiwillige zwölfte Schuljahr gestrichen und will
den Schulgeldkredit um 2,5 Millionen Franken senken. Diese vom Parlament
abgesegnete Massnahme betrifft überwiegend Schüler aus den Bezirken Thierstein
und Dorneck. Für sie entfällt die Möglichkeit, wie bisher die
Wirtschaftsmittelschulen (WMS) in Reinach, Liestal und Basel, den Vorkurs
Gestaltung in Basel oder auch Brückenangebote, zum Beispiel die Vorlehre B
Metall, zu besuchen.
Simon
Esslinger, Solothurner SP-Kantonsrat und Schulleiter der Sekundarschule
Arlesheim-Münchenstein wehrte sich mit einer kleinen Anfrage und später mit
einem Auftrag an die Regierung gegen die Streichung dieser «bewährten
Angebote».
Sozialhilfe
vorprogrammiert
Die
Brückenangebote seien für einige schwächere Schüler die einzig richtige Lösung.
Die Pläne der Regierung, solche Schüler in Zukunft nur noch durch duale
Angebote zu unterstützen, sind für Esslinger, der auf dem familieneigenen
landwirtschaftlichen Betrieb selber eine solche Vorlehre anbietet, keine
Lösung. Finde sich kein Betrieb, der den grossen Aufwand auf sich nehme, sei
für diese Schüler der Weg in die Sozialhilfe nicht weit.
Auch
die Streichung der Gelder für die WMS ist für ihn keine echte Sparmassnahme.
Bereits in der kleinen Anfrage äusserte er seine Vermutung, dass potenzielle
WMS-Schüler eher das Gymnasium oder die teurere Fachmittelschule besuchen, als
eine kaufmännische Lehre zu absolvieren, wie es die Regierung vorsieht. «Ich
erhalte extrem viele Reaktionen von Eltern, die das bestätigen», sagt
Esslinger.
Was
ihn besonders nervt, ist, dass die Regierung mit dem Argument der Rechts- und
Chancengleichheit keine Rücksicht auf die regionalen Eigenheiten nehme. Die
Bevölkerung identifiziere sich im Schwarzbubenland mit dem Bildungsangebot der
Region Basel. Er kann nicht nachvollziehen, dass Jugendliche aus den Bezirken
Thierstein und Dorneck nicht mehr die gleichen Möglichkeiten haben sollen wie
ihre Kollegen aus den beiden Basel: «Die Baselbieter Bildungsdirektorin Monica
Gschwind (FDP) und der Basler Erziehungsdirektor Christoph Eymann (LDP)
erachten das Angebot als nützlich. Weshalb unser Regierungsrat Remo Ankli im
selben Raum Basel das Angebot unnötig findet, verstehe ich nicht.» Im
Bildungsraum Nordwestschweiz sei es sogar möglich gewesen, die Ausbildung der
Lehrer gemeinsam zu konzipieren. Im Vergleich dazu sei ein identisches Angebot
Sek II eine Kleinigkeit.
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