15. Dezember 2015

"Widerrechtlicher Eingriff in die pädagogische Freiheit des Lehrers"

Die D-EDK will mit dem Lehrplan 21 einen umstrittenen Paradigmawechsel durchsetzen, der unser bewährtes und international erfolgreiches Schulsystem ohne Not aus den Angeln heben würde. An dessen Stelle soll mit dem „selbstorganisiert-konstruktivistischen Lernen“ ein ideologisch motiviertes, hochgradig fragwürdiges und nur EU-Turbos und globalen Wirtschaftsorganisationen (OECD, Pisa) dienendes System installiert werden, das sich auf mehrfach gescheiterte Reformutopien (Antipädagogik, Antiautoritäre Erziehung usw.) aus dem  letzte Jahrhundert stützt.
LP 21 legt die Axt an unser erfolgreiches Schulsystem, Leserbrief, 12.12. von Peter Aebersold

Wir können selbstbewusst auf eine einzigartige Bildungstradition in der Schweiz verweisen und müssen nicht wirtschaftsorientierten Zeitgeistkonzepten hinterherlaufen, die Bildung auf den  Modebegriff „Kompetenz“  reduzieren wollen. Mit der „neuen Lernkultur“ („Unterricht ohne zu unterrichten“) sollen Unterricht, Lehrer und Klassengemeinschaft abgeschafft werden. Das ist ein widerrechtlicher Eingriff in die pädagogische Freiheit des Lehrers. Die bisherige Sozialform des Klassenunterrichts mit dem gemeinsamen Lernen in Jahrgangsklassen soll durch das „selbstorganisierte Lernen“ an Einzelarbeitsplätzen mit Computern im altersgemischten Grossraumbüro mit bis zu fünf Jahrgängen abgelöst werden.
Das Dogma des „selbstorganisiert-konstruktivistischen Lernens“ verbietet dem Lehrer zu unterrichten (Wissen weitergeben), zu erklären, zu motivieren und zu erziehen. Das könnte das Ende des Lehrerberufs bedeuten, weil es dazu keine qualifizierten Lehrer mehr braucht, die unterrichten können. Als Lernbegleiter, die nur noch Arbeitsblätter vom PC herunterladen und verteilen müssen, können auch gratis arbeitende Senioren oder Zivildienstleistende eingesetzt werden. Mit dem Zwang zum individualisierten, vereinzelnden Lernen mit Arbeitsblättern und Computerprogrammen, ohne Leistungsbewertung mit Noten, ohne eine Chance eine Klasse wiederholen zu können, wird die Mehrheit der Schüler im Stich gelassen und die versprochene Chancengleichheit durch „stille Selektion“ ab dem ersten Schultag ausgehebelt.
In den Versuchsschulen protestieren die Eltern und der private Nachhilfeunterricht boomt, weil viele Kinder die Arbeitsblätter nicht verstehen, nicht mehr mitkommen und kaum mehr etwas mehr Lernen. Trotz einseitiger Begünstigung mit Lehrerressourcen, Schulpreisen usw. werden die Lernziele nicht mehr erreicht. Die Aushebelung des Leistungsprinzips führt zum Verlust der Ausbildungs- und Studierfähigkeit junger Menschen. Unsere Wirtschaft und unser Wohlstand sind jedoch auf ein qualitativ hochstehendes Bildungssystem angewiesen. Unser direktdemokratisches Milizsystem braucht gut ausgebildete, verantwortungsbewusste Bürger und kein Zweiklassensystem.

Wegen der jahrelangen Geheimniskrämerei, der top-down-Strategie der D-EDK am Volk vorbei und der Verhinderung einer demokratischen Diskussion hagelt es mit nun Kritik von rechts und links, der Unmut der Bürger wächst. Mit kantonalen Volksinitiativen gegen den Lehrplan 21 muss der Verfall unseres Bildungssystems gestoppt werden.

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