11. November 2015

Französisch nur Wahlfach

Die Glarner Regierung streicht Französisch als obligatorisches Fach an der Oberstufe. Es soll zukünftig nur noch Wahlfach sein. Damit gewichtet die Regierung die Umsetzbarkeit in den Schulen höher als die stärkere Förderung der Landessprachen.











Schätzungsweise ein Drittel wählt Französisch, Bild: Christoph Ruckstuhl
Französisch nur als Wahlfach, NZZ, 11.11. 


Der Kanton Glarus führt den neuen Lehrplan ab dem Jahr 2017 ein, dies fliessend bis 2021. Das hat die Regierung beschlossen. Im Wesentlichen übernimmt sie den von der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) verabschiedeten Lehrplan 21. Das führt etwa dazu, dass in Glarus künftig weniger Lektionen in den Bereichen Mathematik und Gestalten als bisher erteilt werden.

Die Regierung macht aber auch einige spezifische Anpassungen und Ergänzungen. Die wichtigste betrifft Französisch als zweite Fremdsprache. Im Gegensatz zu den EDK-Empfehlungen wird Französisch auf der Oberstufe nicht als Pflichtfach, sondern nur als Wahlpflichtfach angeboten. Das heisst, dass Schülerinnen und Schüler der Sekundar- und Realschule zugunsten eines anderen Fachs ganz auf den Französischunterricht verzichten können. Die Regierung schätzt, dass nurmehr ein Drittel Französisch wählen werde. Diese Lösung spiegle die in Glarus gelebte und offensichtlich von allen Seiten unterstützte Praxis.
Die Glarner Regierung ist sich bewusst, dass diese Regelung «nicht vollständig vereinbar ist» mit der national vorgesehenen Sprachenstrategie. Sie ziehe diese pragmatische Lösung aber vor, «welche die Umsetzbarkeit in den Schulen stärker gewichtet als das Ziel der stärkeren Förderung der Landessprachen».


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