Thurgauer Lehrer arbeiten am meisten, Kreuzlinger Nachrichten, 7.10.
Ein Stimmungsbild über die Berufswahl und die
Anzahl Wochenlektionen der Schülerinnen und Schüler stand im Zentrum der
Delegiertenversammlung der Konferenz der Thurgauer Sekundarschullehrkräfte Sek
I.
Konferenzpräsident Lukas Dischler durfte seine
Kolleginnen und Kollegen zur 20. Jubiläums-DV im Sekundarschulhaus Befang
begrüssen. «Neu werden die Experten für die Aufnahmeprüfungen an die
Mittelschulen vom Amt aus über die Schulleiter angefragt», erklärt Esther
Spinas von der Schulaufsicht. Im ersten Teil der Versammlung diskutierten die
Delegierten in Gruppen die ganze Thematik rund um das Thema: «Fachausschuss -
wie weiter?»
Mehrheit befürwortet
Arbeitstage
Anne Varenne, Präsidentin Bildung Thurgau, erwartet,
dass die Änderung über das Gesetz über die Volksschule vom Grossen Rat am 21.
Oktober behandelt wird. «Die Thurgauer Volksschullehrpersonen erfüllen mit 1200
Lektionen auf der Primarstufe schweizweit die zweithöchste und auf der
Sekundarstufe die höchste Anzahl von Jahrespflichtlektionen», betont Varenne.
Für sie ist deshalb die Verankerung von acht gemeinsamen Arbeitstagen nicht
erforderlich, zumal die Weisungskompetenz bereits vorhanden ist. Ferner
unterstreicht die Präsidentin, dass sich 61 Prozent der Mitglieder vor
Jahresfrist im Rahmen einer Online-Umfrage beteiligten. «84 Prozent der
Teilnehmenden erachten gemeinsame Arbeitstage in der unterrichtsfreien Zeit als
sehr wichtig, sind aber mit einer gesetzlichen Verankerung nicht
einverstanden», sagt Varenne. Zudem hält sie fest, dass die Weisungskompetenz
von Schulleitungen und Schulbehörden in der Rechtsstellungsverordnung für
Lehrpersonen mit der Pflicht zur Zusammenarbeit im Lehrerteam bereits
festgehalten ist. 49 Prozent der Thurgauer Mitglieder haben sich an der
Berufszufriedenheitsstudie des Verbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz
beteiligt. Laut Varenne hat der Aspekt «Gleichgewicht zwischen Arbeit und
Erholungszeit» mit 3.9 von 6 Punkten eine ungenügende Note ergeben und liegt
unter dem schweizerischen Durchschnitt.
Anzahl Wochenlektionen
Unterschiedlicher Meinung sind die Delegierten über
die Anzahl Wochenlektionen für Sekundarschüler. Sie betragen zurzeit 33
Lektionen (1. und 2. Klasse) sowie 32 Lektionen in der 3. Klasse. Die
durchgeführte Umfrage soll dem Vorstand für ein weiteres Vorgehen dienen. Dies
betrifft auch das Stimmungsbild über die Berufswahl mit der Frage im Zentrum,
zu welchem Zeitpunkt sollen Entscheidungen für Lehrstellenzusagen erfolgen. Im
Verlauf der statutarischen Geschäfte wählten die Delegierten die beiden
Hinterthurgauer Lehrpersonen Fabienne Zehr und Patrick Küng als neue Delegierte
für Bildung Thurgau. Mit Blick auf die Empfehlungen für die Mittelschulen hielt
Präsident Lukas Dischler abschliessend fest: «Grundsätzlich sind die
Empfehlungen mit einigen wenigen Ausnahmen sehr verbindlich».
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