Wie leicht fällt angehenden Lehrern der
Einstieg in ihren Beruf? Grundsätzlich gut, schliesst eine Studie, welche die
Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) in Auftrag gegeben hat. Besonders auf das
Unterrichten fühlen sich die befragten Absolventen gut vorbereitet.
Deutlich schlechter bewerten sie dagegen die Vorbereitung auf
Aufgaben ausserhalb des Unterrichts, wie den Umgang mit Eltern oder die Rolle
als Klassenlehrperson.
Lätzsch: Gute Zusammenarbeit zwischen Schulen und PHZH, Bild: zlv
Plötzlich verantwortlich, NZZ, 3.10.
In der ersten Phase des Berufseinstieges hätten sie diese
Fähigkeiten massiv verbessert, geben die Befragten an. Dies könne bis zu einem
gewissen Grade als Kritik an der Ausbildung der PHZH verstanden werden,
schreibt die Studie.
Dass der Einstieg in den Berufsalltag die Absolventen der
Lehrerausbildung fordert, ist unbestritten. Als Reaktion hat die PHZH in den
letzten drei Jahren ihr Studienprogramm stärker auf die Unterrichtspraxis
ausgerichtet. Seither absolvieren die Studierenden einen Viertel ihrer
Ausbildung in Form von Berufspraktika. Diese Anstrengungen lobt die Studie und
empfiehlt, diesen Weg fortzusetzen. Lilo Lätzsch, Präsidentin des Lehrerinnen-
und Lehrerverbandes, kommt zum selben Schluss. Die Zusammenarbeit zwischen der
PHZH und den Schulen verlaufe gut. Allen Bemühungen zum Trotz: Vollständig
abfedern lasse sich der Sprung ins kalte Wasser nicht. «Die Wirklichkeit kann
man nicht üben», sagt sie. Die grosse Umstellung für die Studierenden rühre
daher, dass sie von einem Tag auf den anderen die vollständige Verantwortung
für eine Klasse tragen: «Entweder man übernimmt sie ganz oder gar nicht.»
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