3. Oktober 2015

Rahmenbedingungen stimmen nicht

Die Kenntnisse einer zweiten Landes­sprache seien bei den Jugendlichen in der Schweiz dürftig – diesdie Erkenntnis der Befragung von ch-x. Mitschuldig daran seien inkompetenteLehrer. Da helfe auch ein früherer Beginn des Fremdsprachenunterrichts nichts. Versucht wird dieser trotzdem. Mit drei oder auch nur zwei Lektionen pro Woche lässt man Kinder, die nicht selten noch grosse Mühe haben, sich auf Deutsch auszudrücken, in ein Sprachenbad eintauchen. Das Bad ist gross wie ein Ozean, die Kinder Nichtschwimmer, aber Schwimmhilfen (Rechtschreibung, Grammatik, Wörtlilernen) sind strengstens verboten. Wer überleben will, bleibt besser am Ufer.
Leserbrief, Basler Zeitung, 3.10. von Michael Weiss

Neu wird über die Hälfte aller Französischlektionen auf der Primarstufe erteilt. Die Ausbildung der Primarschullehrkräfte ist erheblich kürzer als diejenige der Sekundarschullehrkräfte und ihr Lohn entsprechend geringer. Dafür sollen sie nicht drei oder vier, sondern zehn oder mehr Fächer kompetent unterrichten – und dies in völlig leistungsheterogenen Klassen.

Inkompetent ist, wer solche Rahmenbedingungen schafft. Und das sind nicht die Lehrpersonen.

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