Der EDK-Grundlagenbericht des Lehrplans 21
propagiert das «selbstgesteuerte», «konstruktiv-selbstentdeckende»,
«individualisierte» Lernen, das den Lehrer zum «Lernbegleiter» und die Schüler
zu Einzelkämpfern degradiert. Hat der Lehrer mit den «individualisierten,
selbstgesteuerten» Lernformen begonnen, gibt es kein Zurück zum gemeinsamen,
sozialen Klassenunterricht mehr, weil die Schüler nun einzeln für sich mit
unterschiedlichen Geschwindigkeiten und individuellen Zielen lernen und die
Niveauunterschiede immer weiter auseinanderklaffen. Qualität,
Chancengleichheit, Lernfreude, Förderung schwacher Schüler, Sozialformen im
Unterricht, Methodenfreiheit, Verantwortungsbewusstsein, Sozialkompetenz
verkommen so zu hohlen Schlagworten.
Leserbrief, NZZ, 24.9. von Peter Aebersold
Die dem Lehrplan 21 zugrundeliegenden, auf das Messbare
reduzierten «Pseudo-Kompetenzen» werden im Pisa-Test der
Wirtschaftsorganisation OECD abgefragt und bestimmen so Ausrichtung, Inhalt und
Niveau der Lehrpläne. Damit dringt der harte, profitorientierte Konkurrenzkampf
der globalisierten Wirtschaft in Schule und Elternhaus und stört ein ruhiges,
wissensorientiertes Lernen und unbeschwertes Aufwachsen unserer Kinder. Mit den
Tausenden von unsinnigen Teilkompetenzen droht die international anerkannte,
demokratisch legitimierte (Chancengleichheit) Volksschule Pestalozzis Kopf
(Wissen), Herz (gemeinsames Lernen) und Hand (Handwerklich-Musisches) zu
verlieren.
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